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Ansegeln in Seeburg Ansegeln in Seeburg: Segelmanöver am Bier-Floß

Von Kathrin Labitzke 05.05.2014, 19:06
Links ist das Bier-Floß zu sehen, das beim Ansegeln auf dem Süßen See eine wichtige Rolle spielt.
Links ist das Bier-Floß zu sehen, das beim Ansegeln auf dem Süßen See eine wichtige Rolle spielt. Kathrin Labitzke Lizenz

Seeburg/MZ - „Scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Segler was verkehrt“, ist nur eine der lustigen Bemerkungen, die zum Ansegeln auf dem Süßen See immer wieder zu hören waren. Pünktlich um 13 Uhr gab Achim Barse durch ein lautes Hupen von seiner Barkasse aus den Startschuss in die Segelsaison 2014.

Seit vielen Jahren ist es unter den fünf am Süßen See ansässigen Segelvereinen üblich, am ersten Samstag im Mai offiziell die Segelsaison zu eröffnen. Obwohl das Thermometer in den Morgenstunden nur einstellige Plusgrade anzeigte und die Wassertemperatur auch nicht viel höher lag, takelten rund fünfzig Wassersportler ihre Boote auf. Es gehört zum Ansegeln dazu, dass alle Segler von einem Floß aus mit Bier versorgt werden. Dazu sponserten die Vereine und der Bürgermeister der Seegebietsgemeinde jeweils einen Kasten Bier.

Die Windverhältnisse waren auf dem See an diesem Tag wirklich gut. Eine Schwierigkeit bestand aber darin, das kühle Blonde zu greifen, denn am Versorgungsfloß von Wolfgang Töpfer konnten die Segler nicht anlegen. Die Kapitäne mussten mit gezielten und präzisen Segelkommandos langsam an das Floß heransteuern, um an das Bier zu gelangen.

Die Segler am Süßen See haben sich schon Mitte März bei Arbeitseinsätzen auf die neue Saison vorbereitet. Die Mitglieder der fünf Segelvereine haben ihre Häfen, Bootsstege und Vereinshäuser wieder in Schuss gebracht. Am Süßen See gibt es die Vereine SG Segeln 90, den Segelsportclub Süßer See Seeburg, den Segelclub Aseleben, die Segelsportgemeinschaft Seeburg und den Seesportclub Seeburg.

Auffallend war das Boot von Fred Schaaf vom Seesportclub Seeburg. Er segelte den vereinseigenen Segelkutter namens „Jolly Joker“. Um solch einen Zweimastkutter zu beherrschen, bedarf es nicht nur seglerischen Könnens, sondern auch einer Besatzung von mindestens drei Personen. Mehr als sieben Meter misst das Boot in der Länge, ist über zwei Meter breit und gehört mit einer Segelfläche von über zwanzig Quadratmetern zu einem der größten Boote, die auf dem Süßen See schippern. Zur Besatzung gehörten Detlef Graser, Peter Scheinhardt, Harald Redlin, der das Segeln bei der Marine erlernte, und Katrin Günzel-Mathews.

Letztere hat den Segelsport erst vor drei Jahren für sich entdeckt. „Segeln macht Spaß und bringt Entspannung“, meinte die 43-Jährige während der Fahrt überzeugend. Mittlerweile hat sie ein eigenes Boot, einen Jollen-Kreuzer, und auch ihren Sohn Kevin konnte sie für den Segelsport begeistern. Wann immer beide Zeit haben, hissen sie die Segel und genießen die Fahrt auf dem See.

Im Segelhafen des Seesportclubs Seeburg gibt es noch einen zweiten Kutter. Diesen hat sich der Vereinsvorsitzende Robert Farle erst kürzlich gekauft und trainiert regelmäßig mit seiner Crew mindestens einmal wöchentlich. Die erste Regatta werden sie mit ihrer „El Faro“ bereits Anfang nächsten Monats auf der Ostsee mitmachen und dort versuchen, die Insel Hiddensee in einem zehnstündigen Törn zu umsegeln. „Segeln macht einen Mordsspaß“, so der Seeburger.

Spaß hatte auch die Crew der „Lore“.
Spaß hatte auch die Crew der „Lore“.
Kathrin Labitzke Lizenz