Abwasserzweckverband Wipper-Schlenze Abwasserzweckverband Wipper-Schlenze: Burgsdorfer gehen auf die Barrikaden

Hettstedt/Burgsdorf - Der Burgsdorfer Dittmar Jung konnte nicht mehr an sich halten. Nachdem Verbandsgeschäftsführer Steffen Zwanzig in der Sitzung des Abwasserzweckverbandes (AZV) Wipper-Schlenze am Donnerstag seinen Bericht abgegeben hatte, legte das Verbandsmitglied los: „Ich vermisse in Ihrem Bericht, dass sich Bürger aus Burgsdorf über die Maßnahme dort beschwert haben. Warum wird die Verbandsversammlung nicht informiert, dass es dort Probleme gibt? Warum wird das unter den Tisch gekehrt?“ Es gibt also den nächsten Krach beim AZV Wipper-Schlenze.
Burgsdorfer sammelten Unterschriften gegen die Maßnahmen
Dieses Mal geht es nicht um Anschlussbeiträge, sondern um den baulichen Anschluss an das Kanalnetz im Eisleber Ortsteil Burgsdorf. Bereits vor der Maßnahme gab es Querelen. Die Burgsdorfer hatten Angst, dass der Feuerlöschteich versiegt. Nun, wo die Maßnahme fast beendet ist, gehen Bürger des Ortes wieder auf die Barrikaden. Es habe eine Unterschriftensammlung gegeben - 70 Unterschriften seien da zusammengekommen, sagte Dittmar Jung, der auch Ortsbürgermeister ist.
Bei der Abnahme vor Ort, zu der Vertreter von Behörden und des AZV anwesend waren, hätten er, sein Stellvertreter und anwesende Bürger Fragen - beispielsweise warum der Wasserspiegel des Feuerlöschteiches und des Fleischbachs gesunken ist, beide durch Betonit verunreinigt sind oder es in ihrem Ort neuerdings nach Fäkalien stinkt - gestellt. Doch sind diese laut Jung so gut wie gar nicht beantwortet worden.
Außerordentliche Ortschaftsratssitzung mit Einwohnerversammlung in Burgsdorf gefordert
„Wir wurden als Lügner hingestellt. Warum so ein Schwindel. Ich erwarte, dass endlich mal die Wahrheit gegenüber uns Bürgern gesprochen wird“, fügte er an. Seine Tochter Andrea hat sich mittlerweile eingeschaltet, weil ihr Vater mit den Problemen im Ort von allen Seiten konfrontiert wird. Sie informierte den AZV-Geschäftsführer Steffen Zwanzig, dass es eine außerordentliche Ortschaftsratssitzung mit Einwohnerversammlung in Burgsdorf geben wird und forderte ihn auf, dort Stellung zu nehmen.
Antwort bekam sie nicht. Warum, das erklärte Zwanzig in der Sitzung: „Ich habe die Einladung von Bürgern bekommen. Wir haben bestimmte Dinge, an die wir uns halten müssen, und von Bürgern geht gar nicht.“ Durch den Ortsbürgermeister, also Jung, hätte die Einladung kommen müssen und das sei nicht der Fall gewesen. „Aus Sicht des Verbandes wird niemand teilnehmen“, fügte Zwanzig an.
Anwesende Gäste und auch einige Verbandsvertreter aus den Mitgliedsgemeinden des AZV dachten offenbar, sie hätten sich bei Zwanzigs Ausführungen verhört. Hettstedts Vertreter Roland Ritter sprach von „Befremden“. „Der AZV ist ein Dienstleister für die Bürger. Warum gehen wir nicht auf die Bitten der Bürger ein. Es sollte versucht werden, dass die Versammlung in Burgsdorf wahrgenommen wird“, so Ritter weiter.
Einwohnerversammlung in Burgsdorf findet am 11. November statt
Danny Kavalier, Hettstedts Bürgermeister und zugleich Vorsitzender der Verbandsversammlung, nahm Feuer aus der Debatte. Er habe sich mit Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) und Dittmar Jung auf einen Termin verständigt. Am 11. November findet die Einwohnerversammlung in Burgsdorf statt. Die Bürgermeister werden anwesend sein. „Dort sollten wir aber anders kommunizieren, als hier“, so Kavalier weiter. Jung sprach seine Einladung an Zwanzig mündlich aus und versicherte, dass er noch eine schriftliche bekommen wird. (mz)