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Abfallentsorgung Mansfeld-Südharz Abfallentsorgung Mansfeld-Südharz: Müllgebühr im Landkreis soll steigen

Von wolfram bahn 01.09.2014, 17:51
Eine Tonne voller Müll
Eine Tonne voller Müll dpa Lizenz

hettstedt - Die Mieter und Grundstücksbesitzer im Landkreis Mansfeld-Südharz müssen sich ab kommendem Jahr auf höhere Müllgebühren einstellen.

In Mansfeld-Südharz kümmert sich der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft um alle Belange der Abfallentsorgung. Die kommunale Einrichtung zählt 27 Mitarbeiter. Betriebsleiterin ist die Diplom-Chemikerin und Verwaltungsbetriebswirtin Lucardis-Astrid Isenberg. Sitz des Eigenbetriebs ist die Karl-Fischer-Straße 13 in der Lutherstadt Eisleben. Er ist für vier Altdeponien verantwortlich und unterhält Wertstoffhöfe in in Eisleben, Hettstedt und Sangerhausen.

Grund dafür sind steigende Kosten, die die für 2014 veranschlagten Erträge des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft um rund 106 000 Euro übersteigen. „Das können wir nur über die Gebühren ausgleichen“, so Lucardis-Astrid Isenberg, die Leiterin des Eigenbetriebes. Wie sie der MZ sagte, sei man derzeit dabei, die Gebühren neu zu kalkulieren und eine entsprechende Abfallsatzung für 2015 bis 2017 zu erarbeiten. Die Satzung soll noch dieses Jahr im Kreistag beschlossen werden.

Defizit im Haushalt

Wie Isenberg in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses des Eigenbetriebs erläuterte, gibt es mehrere Ursachen, die das Defizit im Haushalt verschuldet haben, das ausgeglichen werden muss.

Nach einer höchstrichterlichen Entscheidung dürfen seit 2013 die Mittel aus dem Dualen System Deutschland (DSD/gelbe Säcke), die der Eigenbetrieb übrig hatte, nicht mehr mit den Benutzungsgebühren beim Hausmüll verrechnet werden. Dieses Geld habe man aus dem Sonderposten „Gebührenausgleich“ herauslösen und bis 2005 rückwirkend als Gewinn versteuern müssen, erklärte Isenberg. Nach ihren Worten sind dadurch die Reserven aus dem Sonderposten vollständig aufgebraucht, so dass die Müllgebühren nicht weiter „gestützt“ werden können.

146 Euro pro Tonne

Das alles hat beim Eigenbetrieb ebenso ins Kontor geschlagen wie ein Preisanstieg für die Entsorgung und Behandlung des Hausmülls. Diese Kosten liegen mittlerweile bei rund 146 Euro je Tonne im Altkreis Sangerhausen und bei knapp 124 Euro pro Tonne im Mansfelder Land. Die unterschiedlichen Summen resultieren aus verschiedenen Verträgen, die in den nächsten Jahren auslaufen. Zum Zeitpunkt der Vertragsabschlüsse vor zehn Jahren lagen die Entsorgungskosten noch bei etwa 90 Euro je Tonne.

Verändert hat sich auch die Erlöslage bei Papier und Kartonagen. Als vor drei Jahren die jetzige Gebühren kalkuliert wurden, bekam man für diese Wertstoffe noch über 100 Euro je Tonne. Doch der Papierpreis ist mittlerweile um zwei Drittel gefallen, so dass auch dadurch eine Deckungslücke entstand.

Zweiter Nachtragshaushalt

Aus all diesen Gründen, so hieß es im Betriebsausschuss, muss für den Eigenbetrieb ein zweiter Nachtragshaushalt für 2013/14 beschlossen werden. Offen ist dann aber immer noch, inwieweit die Aufwendungen für die Bereitstellung einer Biotonne gedeckt sind. Das sei im Zuge der Gebührennachkalkulation noch zu klären, so Isenberg in ihren Erläuterungen zum Haushalt. (mz)