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Abenteurer aus Gerbstedt Abenteurer aus Gerbstedt: Martin Vaupel fährt mit dem Rad nach China

Von Anke Losack 04.06.2016, 14:00
Die Straßen auf der Tour sind nicht immer befestigt - es geht auch manchmal schlammig zu.
Die Straßen auf der Tour sind nicht immer befestigt - es geht auch manchmal schlammig zu. Martin Vaupel

Gerbstedt/Grossörner - Etwas mehr als 6 000 Kilometer hat Martin Vaupel in 70 Tagen mit dem Fahrrad mittlerweile zurückgelegt. „Und ich fühle mich noch gut in Form“, schreibt der Gerbstedter in seinem Blog im Internet unter einem Foto, das ihn lächelnd auf einer Straße in Georgien zeigt.

Radfahren und Berge besteigen

Vom Brocken am 25. März gestartet, ist sein Ziel China. Im September oder Oktober dieses Jahres will er dort ankommen. Seine Tour ist außergewöhnlich, denn der 32-Jährige fährt nicht auf kürzester Strecke ins „Reich der Mitte“, sondern hat die Route so gewählt, dass er in den durchfahrenden Ländern auch noch die höchsten Berge besteigen kann.

„Es ist unglaublich und etwas total Besonderes, was Martin macht“, sagt sein Freund David Selent (32), der aus Großörner stammt und einen Teil der Tour mit Martin Vaupel zusammen zurückgelegt hat. Von Schkeuditz bis nach Istanbul. 37 Tage, 3 400 Kilometer. Dass das Abenteuer für Selent in der Türkei endete, war geplant, sagt er und schwärmt von den gemeinsamen Erlebnissen. „Wir sind durch Orte gefahren, in die wir sonst nie hingekommen wären. Und wir haben so viele nette, hilfsbereite Menschen kennengelernt.“ Für die Zeit der Tour haben beide unbezahlten Urlaub bei ihren Arbeitgebern genommen.

Kein leidenschaftlicher Radfahrer

Vor circa einem Jahr trafen sich die Schulfreunde, die einst am Hettstedter Marktgymnasium in die gleiche Klasse gingen. Der Gerbstedter hat von der Idee der Tour erzählt. „Ich habe ihn da gefragt, ob ich ein Stück mitfahren kann“, sagt Selent, der wie er schmunzelnd meint, eher nicht zu den leidenschaftlichen Fahrradfahrern zu zählen ist. Ein neues Bike und ein gesamtes Tour- und Campingequipment musste er sich besorgen.

„Fast die Hälfte der Nächte haben wir im Zelt geschlafen.“ Für die anderen Male haben sie sich günstige Übernachtungsmöglichkeiten gesucht. Es sei auch oft vorgekommen, dass wildfremde Menschen sie aufgenommen haben, erzählt Selent. So trafen die Mansfelder an der Grenze von der Ukraine nach Rumänien auf einen Sport-Fan, der sie mit zu sich nach Hause nahm. „Dort saßen wir dann zusammen in seinem Whirlpool im Freien und haben Bier getrunken“, sagt Selent und lacht. Es habe auch das Gegenteil gegeben: In Dörfern in Bulgarien und Rumänien haben sie beispielsweise Hundeattacken entkommen müssen, erzählt er.

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Im Internet mit dabei

David Selent verfolgt nun regelmäßig im Internet, wo sich sein Freund Martin Vaupel gerade aufhält und was er erlebt - in einem Blog und bei Facebook schreibt dieser fast täglich ein paar Zeilen. Natürlich auch vom Bergsteigen. Um die 15 Berge hat er schon in seiner Liste, darunter auch einen 5 000er.

Bei nicht allen hat er es auf den Gipfel geschafft. „Wenn es zu gefährlich wird, bricht er ab.“ Martin Vaupel sei nur mit Eis-Axt und Steigeisen ausgerüstet. Probleme gebe es beim Besteigen vor allem mit der Witterung. Mit Schnee auf den Gipfeln.

David Selent erinnert sich an ein Erlebnis an der Schneekoppe in Tschechien, als sie an einer Skipiste mit ihren Fahrrädern vorbeigekommen sind. „Die Skifahrer haben uns fragend angeschaut, ob wir uns nicht verlaufen haben.“

Im Internet kann die Tour von Martin Vaupel mitverfolgt werden, unter www.peakbikepeak.net und bei www.facebook.com/peakbikepeak (mz)

Rund 60 Kilogramm Gepäck führte Vaupel mit sich.
Rund 60 Kilogramm Gepäck führte Vaupel mit sich.
Martin Vaupel
David Selent (l.) und Martin Vaupel in der Slovakei.
David Selent (l.) und Martin Vaupel in der Slovakei.
Privat