Zwangslüften in der Friesenschule : Zwangslüften in der Friesenschule : Giftbelasteter Raum wird saniert

Halle (Saale) - Giftbelastung und Schimmel in der Friesenschule sind derzeit ein Problem - Kinder und Lehrer klagen über Beschwerden, zehn Erwachsene sollen derzeit krank sein. Doch nach den Herbstferien sollen die Belastungen an der Schule der Vergangenheit angehören. Wie Martin Heinz, Leiter des Fachbereichs Immobilien der Stadtverwaltung, am Dienstag in der öffentlichen Beigeordnetenkonferenz sagte, werde bis zum 12. Oktober ein mit Naphthalin belastetes Klassenzimmer saniert werden.

Lediglich in einem Zimmer der Schule aus der Gründerzeit habe sich Naphthalin nachweisen lassen, weil dort früher Baustoffe verwendet worden seien, die heute nicht mehr verbaut sind, erläuterte der Fachbereichsleiter. Der Austritt von Naphthalin sei immer dann möglich, wenn die betreffenden Baustoffe beschädigt werden. Der betreffende Bereich werde versiegelt.

Ein weiteres Problem seien Feuchtigkeitsschäden im Keller, in dem auch Unterrichtsräume sind. Neue Fenster im Kellerbereich mit Entlüftungsfunktion seien bereits installiert, zudem seien nun auch Entfeuchter aufgestellt worden. „Die Kellerräume sollen auch möglichst schnell wieder nutzbar sein“, so Heinz.

Einen Seitenhieb gab er jedoch auch den Pädagogen der Schulen mit: Bei einem Besuch in der Friesenschule habe Heinz bemerkt, dass die „Lehrer beim Lüften sehr zurückhaltend sind“. Deswegen wurde nun eine Zwangsbelüftung angeordnet: Morgens und nach Schulende ist der Hausmeister beauftragt, die Fenster zu öffnen.

Am Dienstag und Mittwoch seien zudem Messungen im gesamten Schulgebäude angeordnet, um herauszufinden, ob weitere Schadstoffe in der Luft sind. „Nach einer ersten Einschätzung eines Gutachters gibt es aber keine weiteren Auffälligkeiten“, so Heinz. Ein Baugutachter unterstützte die Maßnahmen der Stadt. Zuletzt sei das Schulgebäude vor 30 Jahren saniert worden, so Heinz. Die Friesenschule im Medizinerviertel wurde 1897 erbaut. (mz)