Zoo-Karte zur Begrüßung
Halle/MZ. - Insgesamt erhielten im vergangenen Jahr 129 in Halle lebende Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft. Seitdem sind sie "volle Hallenser mit allen Rechten und Pflichten", sagt Dagmar Szabados. In ihrer Hand hält sie einen Stapel Eintrittskarten für den halleschen Zoo. "Das ist unser kleines Begrüßungsgeschenk", so die Oberbürgermeisterin.
Karamba Diaby, Vorsitzender des Ausländerbeirates, lobt die Stadt nicht nur wegen der kleinen Geste, sondern vor allem für ihr Integrationsengagement: "Das ist ein hervorragendes Zeichen der Stadt. Die Neubürger mit einem herzlichen Willkommen zu begrüßen, stärkt zweifelslos die Integration", sagt Diaby.
Auch bei den Gästen findet der Abend großen Anklang. "Ich finde es sehr wichtig, dass sich die Stadt um uns kümmert", sagt Hero Hussein, die seit einigen Jahren in der Saalestadt lebt. Zusammen mit ihren Geschwistern betreibt sie ein Internet-Café im Steinweg. Letztes Jahr erhielt die geborene Irakerin ihren Einbürgerungsbescheid. "Jetzt kann ich leichter Karriere machen", so Hero Hussein. Am Tisch nebenan sitzt Alexandra Stahl. Die gebürtige Russin schätzt das kulturelle Angebot der Händel-Stadt: Neben der Oper besucht sie regelmäßig die russisch-orthodoxe Kirche in den Franckeschen Stiftungen. "Ich möchte in Halle begraben werden, so sehr liebe ich diese Stadt", sagt Alexandra Stahl.
Mittlerweile lassen zwölf Kinder vom Verein Slawia Kulturzentrum Halle ihre kleinen Tanzbeine schwingen und sorgen für einen Augenschmaus. Die Tanzvorführung mit Musik ist nur ein Programmhöhepunkt. Nach der Begrüßung durch die Oberbürgermeisterin tritt der Hallore Steffen Kohlert vor das Mikrofon und berichtet über die Geschichte der Salzstadt. Wer sich nach seiner Rede näher für die Salzwirker Brüderschaft interessiert, dem macht der Hallore Mut: "Die Tür steht auch für Neubürger offen", sagt Kohlert.