Zoo Halle Zoo Halle: Totenkopfäffchen Purus wird zum 36. Mal Vater

Halle (Saale)/dpa. - Der kleine Totenkopfaffe Purus ist acht Jahre alt - und hat schon so einige Nachkommen gezeugt. Affendame Pippi erwartet derzeit von ihm Nachwuchs. Es ist das 36. Baby, das der gebürtige Wiener im Zoo in Halle gezeugt hat - binnen zwei Jahren. „Wir warten darauf, dass es losgeht, vielleicht wird das ein 'Silvesterknaller'“, sagt Tierpflegerin Cornelia Hofmann schmunzelnd inmitten des Gewusels der putzigen Tiere, die in Windeseile im Affenhaus von Ast zu Ast springen und scheinbar allerlei Schabernack treiben. Seit 1993 haben den Angaben zufolge im Zoo in Halle 275 Totenkopfäffchen das Licht der Welt erblickt.
„Purus ist hier in unserer Anlage derzeit der einzige geschlechtsreife Mann unter den Totenkopfäffchen und er hat 20 Weibchen zur Auswahl. Für einen Mann ist das wie im Paradies“, scherzt die erfahrene Zootierpflegerin. Nach Angaben des Zoos ist die Anlage für Totenkopfäffchen in Halle eine der größten ihrer Art in Europa. Derzeit leben auf dem rund 715 Quadratmeter großen Areal mit dem bis zu neun Meter hohen lichtdurchfluteten Haus 55 Tiere dieser Art. Das älteste, Äffchendame Conny, ist 17 Jahre alt. Die Lebenserwartung im Zoo liege bei Totenkopfäffchen bei 15 Jahren, sagte Hofmann.
Der rund neun Hektar große Zoo auf dem Reilsberg in Halle ist das Zuhause für rund 1700 Tiere in über 250 Arten. Dazu gehören neben Affen zum Beispiel Elefanten, die derzeit auch Nachwuchs erwarten, ebenso wie Krokodile oder der chinesische Schlangenkopffisch. Für Schlagzeilen sorgte der Zoo mit dem angeblich hässlichsten Papagei der Welt, „Nelson“ sowie mit „Paula“, dem mit 43 Jahren ältesten in einem Zoo lebenden Faultier der Welt. Purus lebt seit 2009 auf dem Gelände. Seine Kinder sind 2011 und 2012 entstanden.
Egal, ob die Totenkopfäffchen in ihrer Anlage in der Hängematte lümmeln oder über Birkenäste oder Holzstreben des markanten Baus entlang flitzen: Purus hat seine Frauen und Kinder irgendwie immer im Blickwinkel seiner kleinen Augen. Und die Frauen lieben ihn. „Sie haben eine Vorliebe für kräftige Typen, nicht so sehr für 'spackige'“, sagt Hofmann. Allerdings seien sie sich nicht ein Leben lang treu.
Während Totenkopfäffchen etwa 600 bis 800 Gramm wiegen, bringe ein männliches Tier in der Fortpflanzungsphase bis zu 1200 Gramm auf die Waage. „Purus wird kräftig und nimmt zu; auch ohne Bodybuilding. Und danach nimmt er auch ganz von selbst wieder ab“, sagt die Tierpflegerin und zeigt dabei auf die im Vergleich zu den eher zart anmutenden Affendamen kräftige Brust-und Schulterpartie vom Affenmann.
„Er braucht ja auch viel Kraft, bei so viel Frauen.“ Um die zu bekommen, gibt es ordentlich was zu futtern, aber auch nicht nur für Purus. „Mehlwürmer, die lieben sie alle ganz besonders gern“, sagt Hofmann. Totenkopfäffchen seien von Natur aus Allesfresser, sie brauchen Früchte und ganz viel Insekten, wie auch Spinnen oder Heuschrecken, wegen des Eiweißes, was auch gut für die Potenz sein soll.
Wie kräftig Baby Nummer 36 sein wird, das wird sich nach rund fünf Monaten Trächtigkeit von Pippi erst noch zeigen. 100 Gramm sei das Geburtsgewicht in der Regel. Zum Vergleich: Das Äffchen passt dann gerade mal in eine Hand.