Winzer rund um Höhnstedt Winzer rund um Höhnstedt: Der Wein ist eine Kunst

höhnstedt/MZ - Im Weinkeller von René Schwalbe in der Rollsdorfer Mühle ist es angenehm kühl an diesem heißen Samstag.
Sie sind ein Wahrzeichen, die Weinberghütten. Als Weinbau in Höhnstedt im Jahr 973 erstmals urkundlich erwähnt wurde, gab es sie noch nicht. 1209 brachten Franziskanermönche den Wein in die Gegend und fortan veränderten sich auch die Weinberge. Trockenmauern wurden angelegt und in tonnenförmigen Erdhöhlen die Weinberghütten gebaut. Es soll über 200 gegeben haben. Sie dienten als Wetterschutz.
Auf der Straße stehen Autos mit Leipziger, Bitterfelder und Kennzeichen aus dem Burgenlandkreis. Der Weinbauer schmunzelt: „Wir Winzer rund um Höhnstedt werden langsam bekannt, vor allem die Tatsache, dass wir hier einen wirklich guten Wein machen können.“
Von der Entstehung des Weines wird als „künstlerischer Prozess“ gesprochen. Und dem haben sich jetzt im nördlichsten Weinanbaugebiet Europas an Saale und Unstrut auf dem 51. Breitengrad acht Winzer verschrieben, Sie bildeten eine Winzergemeinschaft, die besonders hochwertigen Qualitätswein erzeugt. Auch René Schwalbe gehört zu dieser Gemeinschaft.
Die Region emanzipiert sich. Dazu beigetragen haben auch die Initiativen des Weinbauvereins und des Vereins Weinstraße Mansfelder Seen. Marion Krüger, die beiden Vereinen angehört, Chefin der Vinoinfo in Höhnstedt und selbst Winzerin ist, legt großen Wert auf diese Feststellung. Seit wenigen Tagen, so sagt sie, steht an der Ausfahrt Teutschenthal auf der Autobahn 143 ein braun-beigefarbenes Schild mit der Aufschrift „Weinbauregion Höhnstedt“ und einigen dafür typischen Symbolen. Sechs Jahre habe es gedauert von der Idee über den Entwurf, die Anfertigung und schließlich die Montage an der Autobahn. Man habe mit einigen Widrigkeiten und viel Gegenwind fertig werden müssen, so Krüger weiter. Mit der großen Unterstützung der Gemeinde Salzatal sei es aber schließlich gelungen, das Hinweisschild zu bauen.
Weil die Höhnstedter aber nicht nur auf ihre Betriebe aufmerksam machen wollen, sondern als Mitglieder des Vereins Weinstraße Mansfelder Seen auch an die Nachbar-Winzer denken, haben sie dies mit der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land abgesprochen. Dort war man überhaupt nicht sauer, sondern will sich der Initiative anschließen.
„Was jetzt noch fehlt“, sagt Marion Krüger, „ist ein Leitsystem zu den einzelnen Weingütern. Sonst nützt uns der Hinweis ja nicht viel. Auswärtige müssen quasi wie beim Navigationssystem zum Ziel geleitet werden.“ Die Vorbereitungen laufen.

