Wegen Corona vor dem Aus?: Wegen Corona vor dem Aus?: Saalebus fährt vorerst nicht mehr

Halle (Saale) - Er war beliebt bei Hallensern und Touristen, doch möglicherweise ist er schon wieder Geschichte: Der Saalebus wird in diesem Sommer nicht mehr fahren. Das bestätigte eine Sprecherin des Fördervereins Pro Halle auf MZ-Nachfrage. Das kleine rote Wassertaxi war im August und September des vergangenen Jahres zwischen fünf Anlegestellen in Halle auf der Saale unterwegs und schipperte bis zu zwölf Personen gratis über den Fluss.

Die Corona-Pandemie habe dem Projekt einen Strich durch die Rechnung gemacht, heißt es. Der Saalebus mit der markanten Aufschrift „Hubbe nei!“ (Spring rein) und die Konzeptidee dahinter sollten eigentlich im März auf den Prüfstand kommen. Geplant war, das Boot in diesem Jahr eventuell wieder zu Wasser zu lassen. Doch dazu kommt es jetzt nicht mehr. Wie die MZ aus dem Förderverein erfuhr, sei zwar eine Beratung zur Zukunft des Saalebusses angedacht, doch eine Entscheidung in diesem Jahr sei unwahrscheinlich.

Damit bleibe weiter unklar, ob das Projekt nur eine einmalige Sache war oder ob das Wassertaxi möglicherweise auch dauerhaft auf der Saale verkehren wird. Offiziell steht eine Antwort auf eine MZ-Nachfrage noch aus. Stadtmarketing-Chef Mark Lange hatte den Saalebus in der Vergangenheit gelobt. Er sei eine Bereicherung sowohl für Hallenser als auch für Gäste von außerhalb.

Es hatte jedoch auch Streit mit dem Betreiber des privaten Ausflugsschiffes MS Händel II gegeben, der in dem Wassertaxi unlautere Konkurrenz sah. Für die Zukunft wollte der Förderverein Pro Halle sich mit dem Kapitän der MS Händel II absprechen, damit es nicht zu weiteren Konflikten kommt.

Der Saalebus verkehrte an Wochenenden zwischen Anlegern am Krug zum Grünen Kranze, Emil-Eichhorn-Straße, Elfengrund, Ziegelwiese, Peißnitzhaus und wieder zurück. Eine Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. (mz)