Räte kritisieren Stadt für Planung Warum ruht die Baustelle Glauchaer Platz in Halle so oft?

Halle (Saale)/MZ - Die Großbaustelle am Glauchaer Platz beschäftigt die Stadt schon seit Monaten. Doch nicht nur die Umleitungen und der Stau sorgen für Ärger, auch das Baugeschehen selbst erregt die Gemüter. Immer wieder gibt es Berichte von Hallensern, die tagsüber kaum oder gar keine Bauarbeiter am Verkehrsknoten unter der Hochstraße sehen können, die Baustelle scheint teilweise verwaist.
Johannes Streckenbach (CDU) sprach die Situation am Mittwoch im Stadtrat an. „Ich sehe dort fast nie jemanden arbeiten“, sagte er. Seiner Meinung nach müsse die Stadt den Bauablauf beschleunigen und beispielsweise die Möglichkeit überprüfen, auch nachts arbeiten zu lassen. Johannes Menke (Freie Wähler) fragte, ob die Stadt eventuell Ansprüche gegenüber Baufirmen geltend machen könne, die keine pünktliche Arbeit ablieferten.
„Wir sind bei den Bauzeiten immer noch im Rahmen“
„Wir sind bei den Bauzeiten immer noch im Rahmen“, sagte René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung. Nachtarbeit sei deshalb nicht notwendig und außerdem sehr teuer. Den verwaisten Eindruck, den der Glauchaer Platz zeitweise erwecke, erklärte Rebenstorf mit „bautechnologischen Gründen“. So seien beispielsweise neue Leitungen verlegt worden, die zunächst von einem Experten abgenommen werden müssten, bevor in einem nächsten Schritt weitergebaut werden könne. Ansprüche gegen Baufirmen gebe es bislang nicht. Den Vorwurf der gescheiterten Baustellenplanung wies er zurück.
Der Verkehrsknoten zwischen Hallorenring und Glauchaer Straße wird voraussichtlich noch bis Juni 2022 gesperrt bleiben. Die Stadt lässt die Kreuzung sanieren, weil sie bei der Saaleflut 2013 Schaden genommen hat.