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Waldstraßenviertel Waldstraßenviertel: Auf der anderes Seite des Sportplatzes

Von Julia Rau 14.08.2017, 11:36
Romina Mehmedovic mit Sohn David auf dem „Öko-Spielplatz“
Romina Mehmedovic mit Sohn David auf dem „Öko-Spielplatz“ Holger John

Halle (Saale) - Zwischen den Platten und am Rand des Stadtviertel stehen Einfamilienhäuser. Am südöstlichen Zipfe von Heide-Nord entstand eine Art Vorortidylle zu Zeit der Weimarer Republik. Mitglieder des Stahlhelmbundes stellten in den 1920er Jahren ihre Häuschen und Villen rund um den Rotbuchenweg. In Nachbarschaft zur ehemaligen „Stahlhelmsiedlung“, entsteht aktuell das Waldstraßenviertel.

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In dem Neubaugebiet auf dem ehemaligen Kasernengelände der Kaserne Lettin sieht die Welt ganz anders aus als in der Platte. Der Streifen zwischen Sportplatz und Heide gehört ebenfalls zum Stadtteil Heide-Nord/Blumenau. Nachdem die Baufirma Siewert das Gelände erschlossen hatte, begannen ab 2012 die ersten Hallenser, dort ihre modernen Häuser, Bungalows und Villen auf jeweils 550 bis 900 Quadratmeter großen Grundstücken zu errichten. 149 Euro kostete ein Quadratmeter Grund damals - so viel wie die Warm-Miete für eine Ein-Raum-Wohnung im WK eins.

Im Waldstraßenviertel gibt es viele Spielplätze

Von der Platte auf der anderen Seite des Sportplatzes wollen einige Bewohner am besten nichts mitbekommen. Mehr als der wöchentlich Einkauf in der Heideringpassage verschlägt sie nicht in die DDR-Siedlung. Bei allen Unterschieden gibt es aber auch ein paar Kleinigkeiten, die beide unterschiedlichen Enden des Stadtteils gemeinsam haben. Im Waldstraßenviertel gibt es zum Beispiel auch viele Spielplätze – in fast jedem Garten steht einer. Zwar hätten die Anwohner auch gern einen öffentlichen gehabt, aber weil der nicht kam, stehen jetzt Rutschen, Klettergerüste und Schaukeln hinter den neu gebauten Häusern.

Eine zweite Gemeinsamkeit findet sich überraschenderweise bei den Gründen, nach Heide-Nord zu ziehen: Einige Bewohner kamen her, weil die Mieten in der Innenstadt immer weiter steigen. Statt den Preisboom auszuhalten, entschieden sie sich eben für ein Haus. „Da bezahle ich dasselbe, wie in der Stadt“, erzählt Anwohnerin Franziska Lauder. Weil die Auswahl an Bauflächen in Halle klein ist, habe sie sich für das neue Viertel entschieden. „Wenn die Bäume erstmal hoch genug sind, wird man von den Blöcken auch nichts mehr sehen“, sagt sie. Die 42-Jährige schätzt besonders die junge Nachbarschaft und die Nähe zur Heide. „Das ist toll zum Radfahren, meine Tochter geht mit dem Hund der Nachbarn dort spazieren“, so Lauder. (mz)

Einkaufen ist in der Heidering-Passage angesagt.
Einkaufen ist in der Heidering-Passage angesagt.
Holger John