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VfL Halle 96 - HFC II VfL Halle 96 - HFC II: Zwei Ex-Testspieler entscheiden das Derby

Von max zeising 16.09.2013, 06:36
Adli Lachheb (Mitte) gratuliert Babu Sylla (rechts) zur Vorlage.
Adli Lachheb (Mitte) gratuliert Babu Sylla (rechts) zur Vorlage. schulz Lizenz

halle/MZ - Es genügte ein Blick auf die Zuschauerränge des Stadions am Zoo, um die Besonderheit des Spiels am Sonntag auszumachen. Die Haupttribüne war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, und auf der sonst oft verwaisten Stehgeraden gegenüber hatten sich die Fangruppen beider Teams zu etwa gleich starken Teilen eingefunden.

Derbyzeit in der Fußball-Oberliga. Das Duell zwischen dem VfL Halle 96 und dem Halleschen FC II, das die Gäste 2:1 gewannen, fand für hallesche Verhältnisse regen Zuspruch. 305 Zuschauer wurden im VfL-Stadion gezählt - weit mehr, als sonst zu den Heimspielen beider hallescher Mannschaften kommen. Und so rassig und spannend Derbys im Normalfall sind, so war auch das Spiel zwischen den den beiden Rivalen durchaus abwechslungsreich.

Pejic erzielt den ersten Treffer

In der ersten Halbzeit gestalteten die Teams die Partie weitestgehend ausgeglichen. Während sich die Zoo-Kicker eine gewisse Feldüberlegenheit erarbeiten konnten, hatte der HFC II die besseren Chancen. In der 18. Minute musste VfL-Schlussmann Christian Bienko bei einem satten Distanzschuss von Juro Pejic eingreifen. Und im Anschluss an die darauffolgende Ecke hatte Patrick Mouaya, der eigentlich dem Drittliga-Kader angehört, nach langer Verletzungspause aber erstmal in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln sollte, eine Volleychance.

„Uns hat dagegen in der ersten Halbzeit ein wenig der Zug zum Tor gefehlt“, meinte VfL-Trainer Lars Holtmann, „trotzdem wäre ein Unentschieden zur Pause verdient gewesen.“ Dass es dazu nicht gekommen war, lag an Juro Pejic, der nach einer gelungenen Flachpass-Kombination über mehrere Stationen nach knapp einer halben Stunde das 0:1 erzielte.

Nach dem Seitenwechsel übten die Gastgeber dann mehr Druck aus. Sie arbeiteten gut gegen den Ball, was zu mehr Ballverlusten des HFC II schon in der eigenen Hälfte führte. Und sie kamen besonders über den auffälligen Robin Huth, der auf seiner linken Seite viel Dampf machte und sich oft gegen seine Gegenspieler durchsetzen konnte, zu Chancen. Doch die zahlreichen Möglichkeiten wurden allesamt nicht genutzt. Zudem verletzte sich VfL-Stürmer Georg Ströhl und musste ausgewechselt werden. Stephan Neigenfink kam für ihn und absolvierte sein erstes Heimspiel nach seiner Griechenland-Rückkehr.

Sylla bereitet zweites Tor vor

„Wir waren körperlich überlegen und hatten Pech, dass das Ding am Ende nicht reingegangen ist“, fasste Lars Holtmann zusammen. HFC II-Coach Stefan Blank entgegnete: „Nur in den ersten 20 Minuten nach der Pause standen wir zu tief. Dann sind wir wieder rausgerückt und hatten auch einige Chancen. Insofern würde ich nicht von Glück oder Pech sprechen.“ Und so gab es letztlich das entscheidende 0:2 in der 75. Minute: Babu Sylla entwischte seinem Gegenspieler, lief auf und davon und legte quer auf Mustapha Amari, der sich die Möglichkeit nicht nehmen ließ und den Ball versenkte.

Ausgerechnet Pejic und Sylla, die zu Beginn der Saison als Testspieler angefangen hatten, entschieden also das Stadtderby für den HFC II. „Juro bringt aus seiner Zeit als Profi viel Erfahrung mit“, weiß Stefan Blank dessen Leistung zu schätzen. Und gibt ganz klar die Richtung vor: „Das Ziel ist für ihn, den Anschluss an den Profikader zu schaffen.“ Da passte es, dass auch Sven Köhler, der Trainer der ersten Mannschaft, zuschaute.

Sylla dagegen habe seine große Stärke, seine Schnelligkeit, in der ersten Halbzeit noch nicht so gut zur Geltung bringen können. „Nach der Pause hat es dann aber besser geklappt.“ Bemerkenswert ist aber auf jeden Fall, dass diese beiden und nicht etwa die Drittliga-Profis Adli Lachheb, Patrick Mouaya und Niklas Brandt, die allesamt in der Reserve-Mannschaft von Beginn an aufliefen, die Hauptrollen spielten.

Huth verwandelt Elfmeter

VfL-Coach Lars Holtmann dagegen wusste, dass das zweite Gegentor nach den vorher vergebenen Chancen ein „psychischer Knackpunkt“ für seine Jungs war. Und trotzdem rannten sie weiter an und belohnten sich in der Schlussminute zumindest mit dem Anschlusstreffer. Der eingewechselte Martin Gröbel wurde vom HFC-Torhüter Franco Flückiger im Strafraum zu Fall gebracht, den Elfmeter verwandelte Robin Huth zum 1:2.

Es war die letzte Aktion. Der HFC II revanchierte sich für die 1:2-Niederlage im Mai. Der VfL musste dagegen seine erste Saisonpleite hinnehmen.