Veranstaltung in Halle Veranstaltung in Halle: Auf Peißnitz wird fünftes Fontänefest gefeiert

Halle (Saale)/MZ - Keine Frage: Die Fontäne ist nicht nur das imposanteste und größte Wasserspiel der Stadt Halle, sondern auch europaweit etwas Besonderes. „Es ist die dritthöchste Fontäne Europas“, weiß Uwe Selke vom Verein „Freunde der Fontäne“. Nur der Jet d’eau am Genfer See mit 140 Metern und die Emperor fountain in der mittelenglischen Grafschaft Derbyshire (84 Meter) speien das Wasser höher als die hallesche Fontäne, die es auf 80 Meter bringt. Mit einem besonderen Ambiente ist das Wasserspiel am Sonntag zu erleben: Dann steigt das fünfte Fontänefest.
Am Sonntag wird wieder rund um die Fontäne gefeiert. Ab 13 bis 22 Uhr gibt es ein buntes Programm. Unter anderem wird um 15 Uhr wieder die Tango-Bühne am Teich eröffnet, wo die Band „Sacale Punto“ für die passende Musik sorgt. Auf der Bühne im Zelt gibt es ab 14.15 Uhr Puppentheater und Lesungen für Kinder.
Lesungen mit Stephan Ludwig („Zorn“), Mario Schneider („Die Frau des schönen Mannes“) und Bernhard Spring („Männerblues“) stehen den gesamten Nachmittag auf dem Programm. Die Musik kommt von „Malou“, ab 19.45 Uhr spielt die Kammerakademie Halle vor der illuminierten Fontäne. Verlage und Künstler stellen aus. (szö)
Höhepunkt des Festes wird wieder das Konzert vor der farbig beleuchteten Fontäne sein. Doch dass überhaupt gefeiert werden kann, ist den „Freunden der Fontäne“ zu verdanken: Der Verein, ins Leben gerufen unter anderem von dem Architektenehepaar Däschler, hatte ab 2007 zu einer Spendensammlung aufgerufen, um die marode und überalterte Anlage wieder in Betrieb nehmen zu können. 250 000 Euro kamen damals von Bürgern und Unternehmen zusammen, 2009 konnte die Fontäne - nun mit modernisierter und energiesparender Technik ausgerüstet - mit einem großen Fest wieder eingeweiht werden. „Früher sprudelte die Fontäne nur 60 Meter hoch, seit der Sanierung sind es 80 Meter“, berichtet Uwe Selke.
Fontäne wurde 1968 erbaut
Aus der Geschichte des Wasserspiels kann Selke eine ganze Menge berichten. Erbaut wurde die Fontäne 1968 - nicht als separate Anlage, sondern als Teil des neuen Naherholungszentrums „Peißnitz“ mit den Messehallen. Anlass waren die Arbeiterfestspiele, deren Gastgeber Halle 1968 war. „Früher war alles bis zum Gut Gimritz wilde Natur“, hat Uwe Selke recherchiert. 1960 entstand die Pioniereisenbahn, heute Peißnitzexpress, 1963 wurde das Planetarium erbaut. Woher die Bezeichnung Ziegelwiese kommt, auf der die Fontäne erbaut wurde, kann Selke ebenfalls beantworten: „Das Gelände war früher Sumpf- und Moorgelände. Hier wurde Torf abgestochen und zu Ziegeln verarbeitet.“
Nach der Sanierung 2009 setzte das Juni-Hochwasser 2013 der Fontäne erneut zu. Auf 35 000 Euro beliefen sich die Schäden, die umgehend repariert wurden. Bald soll das Pumpenhaus hochwassersicher sein: Sponsoren haben eine Hebevorrichtung finanziert, mit deren Hilfe die Technik unter die Decke gezogen werden kann. Der Einbau ist aber noch nicht komplett. Beim Fontänefest können sich Interessierte unter anderem im Pumpenhaus umschauen.