Orkanböen Unwetter im Juli 2015: Wie ein Orkan Teile von Halle verwüstete

Halle (Saale) - Den 7. Juli 2015 werden wohl viele Anwohner in Halle noch in Erinnerung haben. Aber bestimmt nicht in bester. An diesem Abend zog ein heftiges Unwetter über die Saalestadt und sorgte teilweise für heftige Schäden. Betroffen waren vor zwei Jahren vor allem Dölau, Lettin, Kröllwitz und Trotha.
An diesem Dienstagabend zogen gegen 20.30 Uhr tiefschwarze Wolken über Halle. „Blitze zucken - und sofort gehen auch schon die ersten Notrufe bei der Leitstelle der Feuerwehr ein, die für Stunden völlig überlastet war“, hieß es in einem MZ-Bericht. Anwohner aus den nördlichen Stadtteilen berichteten sogar von einem Tornado.
Der Deutsche Wetterdienst ging nach dem Unwetter davon aus, dass zumindest in Lettin ein Orkan mit ähnlich gewaltiger Zerstörungskraft wie ein Tornado wütete. An der Wetterstation in Schkeuditz wurde damals Windstärke 9 gemessen. Da es in Halle keine eigene Wetterstation mehr gibt, war das Phänomen nicht zweifelsfrei zu belegen.
„Hier sieht es aus wie nach einem Bombenangriff“, sagte damals eine Anwohnerin aus Kröllwitz. In vielen Vorgärten lagen Äste oder ganze Bäume, an einem Autohaus stürzten große Äste auf einen Kleintransporter.
Einige Ortschaften im angrenzenden Saalekreis waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. „Durch unseren Ort verläuft eine Schneise der Verwüstung“, kommentierte vor zwei Jahren MZ-Redakteur Lutz Würbach die Situation in Lieskau. Dort war er einer von vielen Betroffenen.
Auch in Teutschenthal, Zöberitz, Schiepzig und Zappendorf richtete das Unwetter große Schäden an. (mz)