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Trotz erneuten Teil-Lockdown Trotz erneuten Teil-Lockdown: Arbeitslosenzahlen im November gehen zurück

Von Denny Kleindienst 02.12.2020, 09:00
Im November sind die Arbeitslosenzahlen gesunken, doch die Auswirkungen des Teil-Lockdowns sind noch nicht abzusehen.
Im November sind die Arbeitslosenzahlen gesunken, doch die Auswirkungen des Teil-Lockdowns sind noch nicht abzusehen. Archiv/dpa

Halle (Saale) - Von einem „normalen November“ spricht die Chefin der Arbeitsagentur Halle, Petra Bratzke, mit Blick auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen und bemerkt zugleich: „Die Effekte des Teillockdown werden sicher erst zeitverzögert sichtbar werden.“ Wie sich die Arbeitslosenzahlen entwickeln wird laut Bratzke „wesentlich davon abhängen, wie die Bundes- und Landeshilfen bei den betroffenen Unternehmen ankommen“. Für den Moment gilt: Ausgang ungewiss.

Trotz Teil-Lockdown: gesunkene Arbeitslosenzahlen im November

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Halle waren Ende November 16.870 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen - das sind 641 Arbeitslose weniger als vor einem Monat. Wobei die Arbeitslosenquote im Saalekreis mit 6,4 Prozent niedriger ausfällt als in der Stadt Halle mit 9,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig allerdings 2.140 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet.

„Wir haben die Corona-Auswirkungen noch nicht kompensiert“, sagt die Agentur-Chefin. Die aktuelle Situation sei auch nicht vergleichbar mit der Situation im Frühjahr. So gibt es einen weiteren Grund für die derzeit unsichere Perspektive. Bratzke sagt: „Unklar bleibt, wie lange der Teillockdown anhält.“

Arbeitsagentur empfiehlt Unternehmen Mitarbeiter während der Kurzarbeit weiterzubilden

Unternehmen würden derzeit wieder Kurzarbeit anmelden. Das Kurzarbeitergeld, das die Arbeitsagentur zahlt, sorge aktuell dafür, „dass die Arbeitslosigkeit nicht ansteigt und Existenzen gesichert werden“. Zugleich könnten laut Bratzke sinkende Einkommen zu einem rückläufigen Konsumverhalten führen. Und der wirke sich wiederum auf den lokalen Handel aus.

Die Arbeitsagentur empfiehlt Unternehmen derweil, die Kurzarbeit zu nutzen, um Mitarbeiter weiterzubilden. Die Agentur für Arbeit finanziert Weiterbildungen für Kleinunternehmen mitunter zu hundert Prozent und hat die Zuschüsse für größere Unternehmen gerade erst erhöht. Durch Qualifizierungen könnten Unternehmen ihre Mannschaft fit für die Zukunft machen, so die Agentur-Chefin.

Weiterbildungen als eine präventive Maßnahme

Denn den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel gebe es schließlich nach wie vor. Unabhängig von der geförderten Weiterbildung werde das Kurzarbeitergeld auch weiterhin gezahlt, erklärt Bratzke. Weiterbildungen würden zudem sowohl den Mitarbeitern als auch den Unternehmen nützen. Denn beide Seiten profitieren von zusätzlichen Qualifikationen. Die Arbeitsagentur steht den Unternehmen bei der Beratungen zu geeigneten Weiterbildungsprogrammen zur Verfügung.

Laut Petra Bratzke hat dies auch den Zweck, „Arbeitslosigkeit vorzubeugen“. Sie versteht Weiterbildungen als eine präventive Maßnahme. Und sie betrachtet dies auch als Aufgabe der Arbeitsagentur. „Wir sehen uns da in der Verantwortung. Wir kümmern uns nicht nur um Arbeitslose, sondern auch um Angestellte.“ (mz)