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Tresorbauer Promet Safe im Starpark in Halle Tresorbauer Promet Safe im Starpark in Halle: Qualitäts-Tresore aus Halle für Osteuropa

Von Nikta Vahid-Moghtada 15.06.2015, 09:46
André Schneider und seine Kollegin Anastasia Höppner vertreiben in Halle Tresoren der Firma Promet.
André Schneider und seine Kollegin Anastasia Höppner vertreiben in Halle Tresoren der Firma Promet. Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Ein im Starpark ansässiges Unternehmen ist auch von den EU-Sanktionen gegen Russland betroffen. Der russische Tresorbauer Promet Safe hat auf MZ-Anfrage bestätigt, eine geplante Millioneninvestition auf unbestimmte Zeit verschoben zu haben. Der Grund: Das Unternehmen beliefert auch die russische Armee mit Tresoren und Stahlprodukten und schließt daher nicht aus, früher oder später vom EU-Sanktionsprogramm gegen Russland betroffen zu sein. Im noch dünn besiedelten Starpark an der Autobahn 14 sollte eigentlich schon im vergangenen Frühjahr der Bau eines Werkes des Tresorherstellers beginnen.

Promet hatte schon im September 2013 angekündigt, zehn Millionen Euro in den Neubau im Starpark investieren zu wollen. Dafür wurde eigens die Tochterfirma Mitteldeutsche Tresorbau GmbH gegründet. Bisher liegt das 4.500 Quadratmeter große Grundstück jedoch noch brach.

Wann kommen die ersten Tresore aus Halle?

Trotzdem sitzen schon seit Januar 2015 zwei Angestellte der Mitteldeutschen Tresorbau GmbH in Halles neuem Vorzeigeindustriegebiet: André Schneider und seine Kollegin Anastasia Höppner arbeiten derzeit noch in angemieteten Büroräumen der Firma ITS Innotech Solar. Schneider leitet den Vertrieb, während Höppner ihn dabei unterstützt und für die Kommunikation mit russischsprachigen Kollegen zuständig ist. „Viele denken, hier passiert nichts“, sagt der Vertriebsleiter. Und fährt fort: „Die Aktivitäten der Firma wurden ausgeweitet und wir tun hier das Beste, um unsere Produkte zu vermarkten. Wir sind ein voll funktionierendes Unternehmen, nur bisher eben ohne eigene Produktion.“ Das solle sich in der Zukunft jedoch ändern. Im Gebäude des Speditionsunternehmens TTM am Standort Halle/Leipzig lagern bereits etwa 200 Tresore, die an Großkunden in ganz Deutschland verkauft werden. Die Tresorbau GmbH verfügt seit Ende April über einen „Showroom“, in dem Tresore verschiedenster Sicherheitsklassen und Größen besichtigt werden können. Den Vertrieb halten Schneider und seine Kollegin am Laufen.

Trotzdem sollen in Halle früher oder später Tresore hergestellt werden. Die höheren Produktionskosten in Deutschland wurden ganz bewusst gewählt: „Die Marke Made in Germany bedient vor allem in Osteuropa einen großen Markt“, sagt André Schneider.

„Es ist zu früh, das Unternehmen jetzt schon abzuschreiben.“

Made in Germany als Qualitätsmerkmal kennt man aus dem Automobilsektor. „Das gilt auch für unsere Produkte“, ist Schneider sich sicher. Wann Tresore in Deutschland hergestellt werden sollen, weiß bis dato jedoch niemand. „Die Politik können wir nicht beeinflussen“, sagt Schneider.

Dieter Götte von der zuständigen Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalekreis bleibt optimistisch: „Wir haben das Projekt noch nicht aufgegeben“, sagt er. Das Grundstück sei bereits erfolgreich verkauft worden. Das Unternehmen Promet Safe habe genügend Signale vermittelt: „Es ist zu früh, das Unternehmen jetzt schon abzuschreiben.“ Durch die zwei Mitarbeiter sei zudem eine wirtschaftliche Basis entstanden, auf der man aufbauen könne.

Die Firma Promet Safe produziert bislang in drei Werken. Zwei davon stehen in Russland, eines in Bulgarien. Neben einbruchssicheren Tresoren verschiedenster Größen und Sicherheitsstufen gehören auch Büromöbel aus Stahl zur Produktpalette. Ebenso produziert die Firma Mietfachanalgen für Hotels und Banken sowie feuer- und hitzegeschützte Stahlschränke. Mehr Infos finden Sie hier. (mz)