"Top 100" im deutschsprachigen Raum "Top 100" im deutschsprachigen Raum: Dieser Juwelier in Halle setzt auf Exklusivität

Halle (Saale) - Noch hält Constanze Born die Fäden in der Hand. Doch der Übergang in der Geschäftsführung ist bei „Juwelier Weiss“ eingeleitet, die Nachfolge geregelt.
Schon jetzt hat das Familiengeschäft am Kleinschmieden in Halles Innenstadt, das bereits seit 1905 existiert, zwei Inhaberinnen: Constanze und Theresa Born, Mutter und Tochter. „Wir entscheiden viel gemeinsam“, sagt die Tochter und erklärt, dass ihre Mutter sich in den nächsten zwei bis drei Jahren zurückziehen wird. Der Juwelier bleibt also in Familienhand.
„Top 100“ der besten Schmuckgeschäfte im deutschsprachigen Raum
Auf der Fachmesse „Inhorgenta“ in München wurden die Hallenser kürzlich ausgezeichnet, da sie unter die „Top 100“ der besten Schmuckgeschäfte im deutschsprachigen Raum gewählt wurden. „Wir haben die Auszeichnung zum vierten Mal in Folge bekommen“, sagt Theresa Born.
So selbstverständlich ihr das „wir“ auch über die Lippen geht, für Theresa Born war es keine ausgemachte Sache, das Juwelier-Geschäft fortzuführen. Natürlich sei sie damit aufgewachsen, war der Laden zu Hause immer Thema. Doch sie selbst ist keine Uhrmacherin, sie hat auch kein BWL studiert - sondern Erziehungswissenschaften. Später hat die Diplompädagogin in Leipzig als Personalreferentin für mittelständische Firmen gearbeitet. Sie führte Einstellungsgespräche. Bei Porsche in Leipzig begann sie zu promovieren.
Juwelier Weiss in Halle: Geschäft setzt auf Exklusivität
Doch nach drei Jahren „kam die Familienplanung dazwischen“. Theresa Born spricht vom „Punkt X“, den es schließlich gab. Sechs Jahre ist es her, dass sie im Juwelier-Geschäft ihrer Familie „voll eingestiegen“ ist, wie sie sagt. Inzwischen ist die 42-Jährige von Personalangelegenheiten über Buchführung bis zum Marketing für so ziemlich alles zuständig. Mit Ausnahme der Servicedienste, die das Juweliergeschäft „Weiss“ auszeichnen.
So gehören ein Goldschmied und ein Schmuckdesigner zum Team, zwei Kollegen arbeiten in der eigenen Uhrmacherwerkstatt. Theresa Born ist durchaus stolz, dass ihre Mitarbeiter die Gebietsweinkrone für die Saale-Unstrut-Weinkönigin gestaltet haben. Und die Krone für die Quellenkönigin von Bad Bibra. Sie lacht. „Wir sind inzwischen so eine Art Kronenmacher.“
Ansonsten setzt das Geschäft auf Exklusivität. Die Mitinhaberin spricht von Schmuck, den man in Halle sonst nirgendwo findet. Was im Geschäft rot, blau oder grün aussieht, sei auch ein Rubin, Saphir oder Smaragd. Theresa Born selbst trägt dezenten Schmuck und „oft das Gleiche“, wie sie gesteht. „Ich müsste öfter wechseln.“ Am Wochenende lege sie Uhr und Ringe auch gern einmal ab. „Aber ganz ohne Schmuck geht es nicht“, sagt die Juwelierin. (mz)