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Handbruch stoppt Halles Box-Talent Tom Dzemski: Handbruch stoppt Halles Box-Talent

Von Petra Szag 19.11.2019, 08:33
Tom Dzemski brach sich im Kampf gegen Zoltan Sera die Hand.
Tom Dzemski brach sich im Kampf gegen Zoltan Sera die Hand. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Die Vorfreude hat einen Dämpfer bekommen. Einen schmerzhaften. Die rechte Hand von Tom Dzemski ruht nun in einer Schiene. Glatter Bruch - so die ärztliche Diagnose. Mit der Junioren-WM im Januar, das weiß der Profiboxer, wird es wohl nichts.

Dabei klang der 22-Jährige in der Nacht zum Sonntag noch sehr zuversichtlich. Bei der SES-Gala in der Messe-Arena hatte der Sohn von Trainer Dirk Dzemski vier Runden lang den erfahrenen Ungarn Zoltan Sera mit Schlägen eingedeckt, bis dessen Frau und zugleich Trainerin das Handtuch warf.

Tom Dzemski besiegt Zoltan Sera trotz gebrochener Hand

„Sera hat zu mir gesagt, dass er nächste Runde K.o. gegangen wäre, weil er nicht mehr konnte“, erklärte Tom Dzemski das von der gegnerischen Ecke forcierte vorzeitige Ende. Seine Hand hatte er sich gleich zu Beginn verletzt, aber die Zähne zusammengebissen. Dass sie gebrochen ist, hatte er da ebenso wenig vermutet wie sein Vater.

„Ich wollte sehen, wie Tom sich gegen einen so unbequemen Mann mit über 50 Kämpfen wie den Ungarn schlägt“, sagte Dirk Dzemski noch am Ring über die Gegnerwahl und lobte seinen Junior. „Das hat er wirklich gut gemacht.“

Den Titelkampf sehen beide nur aufgeschoben. Der SES-Trainer bescheinigt dem Halbschwergewichtler eine bemerkenswerte Entwicklung. Seit seinem Ausbildungsabschluss im Januar konzentriert sich Tom Dzemski voll auf seinen Sport. Das zeitintensive Training zahlt sich aus.

Tom Dzemski will ein Studium aufnehmen

„Tom hat sich in allen Belangen verbessert“, findet sein Trainervater. Als Sportler. Aber auch außerhalb der Ringseile sei er gereift. Vor ein paar Monaten hatte sein Sohn auf einen Kampf verzichtet, um Knochenmark für einen wildfremden Menschen zu spenden. Seinem genetischen Zwilling geht es wieder gut. Es ist ein Mann aus Tschechien.

Für Tom Dzemski, der mit Freundin Jessica in Halle lebt, ist der Sport immens wichtig. Aber eben nicht alles. Deshalb plant er auch, demnächst ein Studium aufzunehmen, wenn möglich in Richtung Sportwissenschaften und bestenfalls an einer Fernuni. „Ich kann mir vorstellen, später einmal in der Leistungsdiagnostik zu arbeiten, das finde ich sehr reizvoll“, sagte der Boxer.

Noch aber ist das Zukunftsmusik. Erst einmal heißt es, die Hand auszukurieren. Und dann wird um die Junioren-WM gekämpft. (mz)