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Nach Tierquälerei in Halle Tierquälerei in Halle : Wer brannte Katze Frieda die Pfoten an?

Von Oliver Müller-Lorey 03.01.2019, 08:10
Die zwei- bis dreijährige Frieda hat rund um Silvester Schlimmes durchgemacht. Sie wurde verbrannt, außerdem ist sie unterernährt.
Die zwei- bis dreijährige Frieda hat rund um Silvester Schlimmes durchgemacht. Sie wurde verbrannt, außerdem ist sie unterernährt. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Frieda hätte allen Grund dazu, panisch auf fremde Menschen zu reagieren, zu beißen, zu kratzen, sich zu verstecken. Doch die etwa zwei bis drei Jahre alte Katze liegt seelenruhig in ihrem Käfig im halleschen Katzenhaus und schaut interessiert die Besucher an. Davon gibt es am Mittwoch einige. Vor allem Journalisten kommen und wollen über die Katze berichten, der am Neujahrestag höllische Schmerzen zugefügt worden waren.

Alle vier Pfoten des Tieres sind stark verbrannt oder verätzt. Auf den Ballen ist Schorf, andere Stellen liegen offen. Auch die Nase und ein Teil des Ohres sind verletzt. Wie genau all das passiert ist: Dafür gibt es keine abschließende Erklärung, aber eine Vermutung von Christine Kaiser, der Vorsitzenden des Katzenhauses. „Am Neujahrstag hat eine ältere Dame angerufen, die uns von einer Katze berichtet hat, die laut schreit. Sie hat ihr Futter hingestellt und wir dachten erst, das ist eine übriggebliebene und verängstigte Katze von Silvester“, berichtet sie.

Tierquälerei in Halle: Die Katze hat vor Schmerzen geschrien

Eine ehrenamtliche Tierschützerin, die das Tier später auf den Namen Frieda taufte, sei dann zum Fundort der Katze in die Erich-Kästner-Straße auf die Silberhöhe gefahren und habe sofort die Verletzungen gesehen. „Die Kollegin war entsetzt, die Katze hat vor Schmerzen geschrien.“ Nach einem Anruf bei der Finderin wurden mehr Hintergründe bekannt. „Die Dame hat gesehen, wie Kinder die Katze unter ein geparktes Auto gejagt und mit Böllern beworfen haben“, sagt Kaiser. Ob die Verletzungen ebenfalls vom Feuerwerk gekommen sind, sei unklar.

Kaiser und ihre ehrenamtlichen Kollegen betonen, dass Frieda stellvertretend für Hunderte Tiere steht, die an Silvester Angst haben oder sogar verletzt werden. „Ich appelliere an alle, sich mal Gedanken zu machen, was Katzen, Hunden aber auch Igeln und Vögeln an Silvester angetan wird“, sagt die Vorsitzende. Sie rät Tierhaltern dazu, ihre Lieblinge an Silvester zu Hause einzusperren und besonders darauf zu achten, dass sie sich bei Spaziergängen nicht von der Leine reißen.

Tierquälerei in Halle: Tierrechtsorganisation Peta setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

Was Frieda betrifft, stehen die Chancen gut, dass sie wieder vollständig gesund wird und keine bleibenden Schäden - weder körperliche noch psychische - davonträgt. Ein Tierarzt behandelte sie bereits und machte den Ehrenamtlichen Hoffnung auf eine baldige Genesung. Die Tierrechtsorganisation Peta hat unterdessen 1.000 Euro Belohnung für Hinweise, die zu den Tätern führen, ausgesetzt.

››Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei oder - auch anonym - bei Peta unter 01520/7373341 zu melden. (mz)