Bombenfund in der Silberhöhe Ticker: Bombenfund in der Silberhöhe: Evakuierung abgeschlossen - Entschärfung beginnt, Bombe Silberhöhe, Fliegerbombe Halle

Halle (Saale) - Nachdem am Montag zwei US-amerikanische 75-Kilogramm-Fliegerbomben aus dem II. Weltkrieg bei Bauarbeiten auf dem Gelände des Fußball-Nachwuchsleistungszentrums an der Willi-Bredel-Straße im Stadtteil Silberhöhe gefunden worden, konnten die Bomben am Dienstagmittag erfolgreich entschärft werden. Von der einhergehenden Evakuierung waren etwa 2.000 Anwohner in einem Umkreis von 500 Meter zur Fundstelle betroffen.
Es ist der dritte Bombenfund in der Silberhöhe in kurzer Zeit. Bereits vor einer Woche wurde auf demselben Baustellengelände eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Begonnen hatte die Fundserie mit einer Bombe, die hier am 17. November entschärft wurde.
Die aktuellen Entwicklungen
Beide Bomben wurden vor Ort erfolgreich entschärft und der Einsatz ist beendet. Die Evakuierung ist aufgehoben, die Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Umleitungen sind aufgehoben.
Die Entschärfung der beiden Sprengkörper dauerte nach Angaben der Stadtverwaltung etwa 50 Minuten. Um 11.55 Uhr habe die Einsatzleitung Entwarnung geben können. „Alles ist reibungslos verlaufen. Wir bedanken uns bei den Anwohnern für ihr Verständnis“, sagt Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit der Stadt.
Die zeitweisen Umleitungen der Bus- und Bahnlinien der Havag (siehe auch unten) sind aufgehoben. Vereinzelt könne es aber noch zu Fahrplanabweichungen kommen, so die Pressestelle der Stadtwerke.
Zum Einsatz liefert die Stadt folgende Zahlen:
Keine weiteren Sondierungen in 2020
Vor Ort informiert Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit der Stadt Halle, über die Vorgänge im Zuge der Entschärfung.
Minutengenau sei eine Evakuierung nicht planbar, so Teschner. Da es dieses Mal aber zwei Bomben zu entschärfen gibt, werde der Vorgang vermutlich auch etwas länger dauern als beim vergangenen Fund.
Der aktuelle Fundort der Fliegerbomben liegt etwas südlicher als bei den vergangenen Funden. Dadurch verschiebt sich auch der Evakuierungsradius. So müssen diesmal etwa 800 Einwohner weniger aus ihren Wohnungen.
Sollten die zwei Bomben nicht wie geplant vor Ort entschärft werden können, müssen sie gesprengt werden. Solange es aber keine Anzeichen gibt, dass eine Entschärfung nicht klappt, "wolle man an Plan A festhalten", sagt Fachbereichsleiter Teschner.
Auf weitere Sprengungen vor dem Jahreswechsel brauchen sich die Hallenser aber laut Teschner nicht einzustellen. Für dieses Jahr seien keine weiteren Sondierungsarbeiten geplant.
Dass 2021 noch weitere Bomben in der Silberhöhe gefunden werden könnten, sei aber durchaus möglich. Das hängt vor allem auch davon ab, ob die Regelungen zum anstehenden Lockdown Sondierungsarbeiten erlauben.
Was bisher geschah:
Seit etwa 11 Uhr lief die Entschärfung der gefundenen Bomben in der Silberhöhe. In der Regel kann es pro Bombe durchaus 30 Minuten dauern.
Nach der Freigabe durch den Leiter des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt um 10.50 Uhr haben sich die Einsatzkräfte aus dem Sperrgebiet entfernt, so die Stadtverwaltung.
Das Gebiet um die Fundstelle ist nach Angaben der Stadt seit 8.45 Uhr für den Autoverkehr sowie für den Öffentlichen Nahverkehr komplett gesperrt. Noch immer werden Anwohner aus ihren Wohnungen geholt.
Mit Bussen werden die Anwohner zur Grundschule Silberwald gefahren. Dort ist der Sammelpunkt. Das "E" auf den Sammelbussen steht für "Evakuierung".
Sammelstellen sind an folgenden Kreuzungen eingerichtet:
Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse hat nach Angaben der Stadtverwaltung um 6 Uhr seine Arbeit aufgenommen. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Polizei führen die Evakuierung durch. In den betroffenen Straßenzügen werden die Anwohner seit 7 Uhr über Durchsagen zur Lage informiert.
Die Förderschule „Astrid Lindgreen“ wird ebenfalls evakuiert. Die Eltern werden gebeten, die Betreuung der Kinder sicherzustellen. In Ausnahmefällen stellt die Stadt Halle (Saale) eine Notbetreuung in der Grundschule „Silberwald“, Roßlauer Straße 14, zur Verfügung.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst plant nach Angaben der Stadtverwaltung, die Sprengsätze am Dienstag, 15. Dezember, vor Ort zu entschärfen, so die Stadt weiter. Dafür wird das Gelände ab 7 Uhr in einem Radius von rund 500 Metern evakuiert. Alle Bewohner innerhalb des Evakuierungsradius sind aufgefordert, ihre Wohnungen bis 8 Uhr zu verlassen.
Betroffen sind laut Stadt rund 2.000 Einwohner. In den betroffenen Straßenzügen werden die Anwohner ab über Durchsagen zur Lage informiert werden.
Die Turnhalle der Grundschule „Silberwald“ in der Roßlauer Straße 14 steht als Betreuungsort zur Verfügung. Die HAVAG stellt Busse für die Evakuierung zur Verfügung. Ein Bürgertelefon wird ab 7 Uhr unter der Rufnummer "115" geschaltet. Die Stadt hat über die Warn-App „Katwarn“ zur Lage informiert.
Personen, die einen Krankentransport benötigen, weil sie nicht eigenständig die Wohnung verlassen können, melden sich bitte unter der Rufnummer: 0345 / 221-5133. Ab 8 Uhr ist das Gebiet auch für den Autoverkehr sowie für den Öffentlichen Nahverkehr komplett gesperrt.
Fahrplanänderung bei den Straßenbahnen und Bussen
Aufgrund einer erneuten Entschärfung einer Fliegerbombe in der Willi-Bredel-Straße nimmt die Havag am Dienstag eine Fahrplanänderung der Straßenbahnlinien 3 und 16 sowie der Buslinien 23 und 24 vor.
Die betroffenen Linien fahren wie folgt:
Linie 3: ab Haltestelle Vogelweide über Damaschkestraße nach Ammendorf und zurück.
Linie 16: ab Südstadt/Paul-Suhr-Str. über S-Bahnhof Südstadt zur Haltestelle Böllberg und zurück.
Linie 23: fährt in beiden Richtungen zwischen Bertolt-Brecht-Weg und Coimbraer Straße direkt, Haltestelle Erich-Kästner-Straße entfällt.
Linie 24: endet von Osendorf kommend an der Haltestelle Beesen.
Die Haltestellen Freyburger Straße, S-Bahnhof Silberhöhe, Gustav-Staude-Straße, Anhalter-Platz, Brühlstraße sowie Genthiner Straße, Roßlauer Straße, Guldenstraße und Ellernstraße können nicht angefahren werden.
Folgende Straßen waren von der Evakuierung betroffen:
(mz)