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Thalia-Fasching Thalia-Fasching: Schüler tauchen in geheimnisvolle Welten

Von Claudia Crodel 11.01.2016, 16:17
Mit einem riesigen „Quallen-Schirm“ galt es durch die Reihen des Zuschauerraums zu laufen.
Mit einem riesigen „Quallen-Schirm“ galt es durch die Reihen des Zuschauerraums zu laufen. Jens Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - Gab es die sagenumwobene, im Meer versunkene Stadt Atlantis wirklich, die der griechische Philosoph Platon vor gut 2.500 Jahren beschrieben hat? Im Theater gibt es Atlantis jetzt auf jeden Fall- beim Thalia-Fasching.

Kapitän Fiete Hansen (Justus Verdenhalven) ist überzeugt davon, schließlich bekam er von seinem Großvater, einem direkten Nachfahren Käpt’n Nemos eine Landkarte, auf der Atlantis eingezeichnet ist. Die Reise dorthin wäre halb so schlimm, wenn es nicht Herrn Gelder (Alexander Schumann) gäbe. Der nämlich wittert das große Geschäft, will Atlantis im großen Stile touristisch vermarkten und sogar die Meerjungfrau Minoa (Katharina Brankatschk) entführen. Und da ist auch Umweltaktivistin Pira Wirbel (Lynne Eichorst/alternierend Nina Ronneburg), die für die Rettung der Meere eintritt.

Beim diesjährigen Thalia-Fasching unter dem Titel „Auf der Suche nach Atlantis - Die fantastische Welt der Meere“ können sich die Kinder auf eine Reise per U-Boot bis tief ins Meer begeben. Ihre Aufgabe ist es diesmal, möglichst viel Wissen über die Meere zu erlangen, den Müll dort zu entsorgen und viele Stempel zusammeln. So soll im Laufe eines Vormittags eine Sieger-Klasse ermittelt werden. Zur Auftaktveranstaltung waren am Montag Schüler aus der Grundschule Kröllwitz und aus der Lessingschule gekommen.

An insgesamt 28 Stationen konnten die Mädchen und Jungen sich ausprobieren, Wissen erlangen oder spielerisch anwenden, bei Geschicklichkeits- oder Bewegungsspielen mitmachen, basteln, bauen und Geschichten hören. Auch ein Grusellabyrinth gab es wieder. Die Kinder waren begeistert: „Ich finde es cool hier“, meinte der neunjährige Jonas schon nach einer knappen halben Stunde. Im Meereslabor war sein Wissen gefragt. Da Jonas sich sehr für Meeresforschung interessiert, war es für ihn nicht schwer, beispielsweise ein Spiel über die Nahrungskette im Meer zu absolvieren. Auch die aus dem Uni-Museum ausgeliehenen Präparate, unter anderem ein Kasten mit Seeigeln, ein in Alkohol eingelegter Fisch und ein Hai-Gebiss weckten sofort seine Aufmerksamkeit.

Mia und Pauline dagegen hatten besonders viel Spaß beim Falten von Wassertieren in Origami-Technik. Und Johannes übte sich zusammen mit Kapitän Fiete Hansen in verschiedenen Knotentechniken. „Mein Freund hat zu Hause ein Knoten-Buch. Da haben wir schon viel geübt und sogar schon mal mit speziellen Knoten einen ganz sicheren Seilzug gebaut“, erzählt er. Da kam es ihm gerade recht, beim Kapitän noch weitere Knoten zu lernen.

„Der Thalia Fasching findet das dreizehnte Jahr in Folge statt. Insgesamt gibt es 14 Veranstaltungen für Grundschüler“, so Ralf Meyer, der wie in den vergangenen Jahren bei der Anfangsspielszene Regie führte. Und: alle Veranstaltungen bis Ende Januar sind bereits ausverkauft.

Bei jeder Veranstaltung sind rund 50 Helfer im Einsatz, Schauspieler, Theatermitarbeiter und andere, die die Betreuung an den Stationen übernehmen. Dabei war aufgrund der finanziellen Lage lange nicht klar, ob die Theater Oper und Orchester GmbH in diesem Jahr wieder eine derartige Veranstaltung stemmen kann. Dank der Unterstützung durch die Stadtwerke wurde es dann doch möglich.

„Unsere Schule kommt gern hier zum Fasching“, betont Kerstin Deumer, Grundschullehrerin aus der Kröllwitz-Schule. Sie und ihre Kolleginnen schätzen den Mix aus Aktion, Geschichten und Wissensvermittlung. „Diesmal sind wir sogar mit allen Klassen da“, sagt die Klassenleiterin einer ersten Klasse. Selbst die jüngsten Schüler hatten viel Spaß. Eine Piraten-Clique aus Kerstin Deumers Klasse machte sich sogar auf, um den „bösen“ Herrn Gelder zu jagen und darauf zu achten, dass der kein Unheil anrichtet. (mz)

Käpt’n Fiete Hansen mit Meerjungfrau Minoa und deren Mutter
Käpt’n Fiete Hansen mit Meerjungfrau Minoa und deren Mutter
Jens Schlüter Lizenz
An einer Station gab es allerlei Quizfragen zu beantworten.
An einer Station gab es allerlei Quizfragen zu beantworten.
Jens Schlüter Lizenz