Tanzlehrer Marcus Eichelmann Tanzlehrer Marcus Eichelmann: Weltrekordversuch mit Füßen
Halle (Saale) - Sie sind Tanzlehrer in vierter Generation - und wohl fast jedem in Halle ist der Name Eichelmann ein Begriff: Schüler, Eltern und Großeltern haben in der Tanzschule Eichelmann die ersten Tanzschritte auf dem Parkett getan. „Einer unserer langjährigen Teilnehmer hat schon bei unserem Opa getanzt, dann beim Vater und nun tanzt er bei Marcus“, erzählt Nicole Eichelmann, Mutter von Marcus und mit Ehemann Dirk die dritte Generation der Tanzlehrer-Dynastie. Die wurde von Gerda und Wilhelm 1929/30 mit ersten Tanzkursen in und um Halle begründet und von Hannelore und Bernd Eichelmann fortgesetzt.
Nicht immer hatte die 1932 gegründete Tanzschule ihren heutigen Sitz in der Reilstraße gleich neben dem halleschen Zoo. Zunächst gab es Unterricht und Bälle in der heutigen Mensa am Harz, in diversen Klubhäusern der Stadt, darunter in Buna, im Klub der Waggonbauer, im RAW-Klubhaus der Deutschen Reichsbahn und im Neustädter „Gastronom“. Bälle wurden meist in den großen Häusern - Klubhaus der Gewerkschaften, im Volkspark, im damaligen Jugendklubhaus „Philipp Müller“ (der heutigen „Schorre“) - und im Saalekreis ausgerichtet.
500 Tanzlustige unterhalb der Burg Giebichenstein
Seit 1995 finden Unterricht und Tanzpartys im von den Eichelmanns sanierten Jugendstilhaus in der Reilstraße statt. Viele Tanzwillige kommen immer wieder, sind wie eine große Familie. „Tanzen ist heute für viele nicht einfach nur der Kurs, sondern ein geliebtes Hobby, ein schöner Ausgleich zum manchmal stressigen Job“, sagt Dirk Eichelmann.
Ein besonderes Markenzeichen der Tanzlehrer-Familie ist es, nicht nur im stillen Kämmerlein das Tanzbein zu schwingen. Die Eichelmanns sind für spektakuläre Aktionen und Events mitten in der Stadt bekannt. Wer erinnert sich nicht an den Flashmob zur Fußball-WM im Jahr 2014? Da versammelten sich über 500 Tanzlustige unterhalb der Burg Giebichenstein auf der Kröllwitzbrücke, um gemeinsam den Tanz des Jahres 2014 - den Wiener Walzer - zu tanzen.
Lackschuh-Adel mit der Welttanznadel
Und Eichelmann Junior Marcus - der Urenkel des Gründungspaares, der mit abgeschlossener Ausbildung zum „ADTV Tanzlehrer & International Dance Teacher“ zum „Lackschuh-Adel mit der Welttanznadel“ gehört - hat den Massen anschließend auf der Ladefläche eines Transporters mit einer selbstkreierten WM-Choreographie eingeheizt. Oder der Diskofox, den 200 Paare im Mai 2015 zeitgleich ebenfalls auf der Kröllwitzbrücke zu Tom Jones „Sexbomb“ tanzten.
Nun haben Eichelmanns wieder etwas vor: einen Weltrekordversuch! Der soll beim halleschen Salzfest am 24. September gestartet werden. „Wir haben eine tolle Choreographie erarbeitet, bei der so viele wie möglich mitmachen können - und auch sollen“, so Dirk Eichelmann.
Zu einem Blues haben die Tanz-Experten die passenden Schritte erarbeitet. „Doch keine Angst“, beruhigt Junior Marcus, der zudem Tanz- und Fitnesskaufmann ist, potenzielle Mitmacher. Jeder könne bei der kleinen Choreographie, bei der es den unteren Boulevard rauf und runter gehe, mittanzen, so Marcus Eichelmann. Treffpunkt ist an jenem Samstag um 10.30 Uhr auf dem Markt, an der Bühne vor dem Rathaus. Dort können sich die Teilnehmer - auch ohne besondere Fitness - anmelden. Sie bekommen eine Startnummer, damit es eine Übersicht über die Teilnehmerzahl gibt (wegen des Rekordversuchs). „Jeder zahlt bei der Anmeldung einen Betrag nach eigenem Ermessen“, erklärt Dirk Eichelmann. Und das Beste an der Aktion: Alle Einnahmen gehen an die Kinderkrebsstation des Klinikums Halle. Dabei sein ist also alles. Let’s dance! (mz)
Tanz-Weltrekordversuch auf dem Markt, 24. September, 10.30 Uhr