Stromerzeugung im Saalkreis Stromerzeugung im Saalkreis: Investor will Wind nutzen
Queis/Reußen/MZ. - Rund 100 Meter hohe Windräder sollen sich noch in diesem Jahr zwischen Queis und Reußen drehen. Investor der geplanten Windfarm ist ein Unternehmen mit Sitz in Dresden. Es will insgesamt 14 Windkraftanlagen errichten. Das Regierungspräsidium (RP) in Halle prüft den Antrag auf Genehmigung.
Die Unterlagen für die Millioneninvestition sollen vom 4. Juni bis zum 3. Juli öffentlich ausgelegt werden in den Verwaltungsgemeinschaften Saalkreis-Ost, Kabelsketal und Landsberg sowie im RP. Wer Einwände gegen das Vorhaben erheben will, sollte seine Bedenken bei diesen Stellen bis zum 17. Juli schriftlich einreichen. Das RP plant dazu, wie gesetzlich vorgeschrieben, eine Erörterung am 20. August im Vereinshaus Klepzig. Nach ihren Erfahrungen mit dem lange Zeit umstrittenen Windpark in Beesenstedt und den anhaltenden Querelen um ein Projekt in Holleben rechnen die Verantwortlichen mit einer überdurchschnittlich Bürgerbeteiligung. Der Antrag des Investors kann nicht wirklich überraschen. Damit will das Unternehmen eine Möglichkeit nutzen, wie sie im Regionalen Entwicklungsprogramm des Regierungsbezirkes ausgewiesen ist. Danach gilt der Landstrich in der Nähe des Industrieparkes Halle-Queis, der als "Raum von geringem landschaftsästhetischem Wert" eingestuft ist, als geeignetes Gebiet für Windkraftanlagen.
Die notwendigen Grundstücksverträge, so der Investor, seien mit den Eigentümern bereits abgeschlossen. Im Falle der Genehmigung stehen sowohl auf der Queiser als auch auf der Reußener Gemarkung jeweils sieben Windmühlen. Deren Rotoren sollen nach den Planungsunterlagen einen Durchmesser von rund 70 Metern haben. Die Entfernung zu Wohngebieten ist verschieden, beträgt jedoch mindestens 500 Meter. Dennoch sind Belästigungen offenbar nicht völlig ausgeschlossen.
Mit den möglichen Auswirkungen der Windfarm beschäftigen sich mehrere Gutachten. Darin geht es unter anderem um störende Geräusche. Den Berechnungen zufolge könnte sich beispielsweise im Queiser Ortsteil Kockwitz ein Konflikt entwickeln. Dort übersteigt der ermittelte nächtlichen Lärmpegel von 44,7 Dezibel den gesetzlichen Richtwert voraussichtlich deutlich. Ernsthafte Probleme mit Schatten und Lichtreflexen schließen die Fachleute dagegen weitgehend aus. Angeblich würden diese Effekte täglich maximal 22 Minuten auftreten. Allerdings würden die Vogelschwärme, die bisher oft in dieser Region rasten, den Windpark wohl meiden.