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Straße am Tagebau Straße am Tagebau: Immer wieder Land unter zwischen Osendorf und Bruckdorf

Von heidi jürgens 08.08.2014, 20:17
Seit Jahren ein Problem: Die Straße am Tagebau wird immer wieder durch die Reide überschwemmt.
Seit Jahren ein Problem: Die Straße am Tagebau wird immer wieder durch die Reide überschwemmt. Günter bauer Lizenz

halle (saale) - Die mehrtägige Sperrung der Straße Am Tagebau zwischen Osendorf und Bruckdorf wegen Überflutung in einer Senke hat die Diskussion um die Problematik in diesem Bereich wieder angefacht: Kritiker werfen der Stadt und dem Landesamt für Hochwasserschutz vor, falsch zu handeln. So wird bemängelt, dass die Reide, in die Regenwasser abfließen müsste, nicht genügend gepflegt und frei gehalten wird. Durch Wasser, das aus dem Osendorfer See seit dem Herbst in die Reide gepumpt wird, und durch Schmutz eines Walls, der im Vorjahr wegen des Hochwassers aufgeschüttet wurde, sei der Fluss extrem verschlammt, zudem würde Bewuchs nicht entfernt. Zudem wird vermutet, dass mehr Wasser als ursprünglich vorgesehen aus dem See in die Reide gepumpt wird.

Dem allen widersprechen Stadt und Landesamt. „Das Abflussprofil der Reide ist frei und wird regelmäßig wöchentlich kontrolliert“, heißt es beim Landesamt in Magdeburg, das für die Reide zuständig ist. In dem Bereich wachse jedoch seit Jahren verstärkt Schilf im Wasser und auf den angrenzenden Flächen, was die Pflege erschwere. Gemäht werden dürfe wegen des Naturschutzes nur begrenzt zwischen Anfang Oktober und Ende Februar. 2010 und 2011 sei die Reide im Bereich vom Beginn des Dieskauer Parks bis zur Mündung in die Weiße Elster ausgebaggert und auf der Seite zur Straße mit einem Wall versehen worden. Bis zum Hochwasser im Vorjahr, als sich Wasser von der Weißen Elster über die Reide zurückstaute und die Reide den Osendorfer See flutete, sei kein Schaden aufgetreten.

Für die Stadt, die für das Abpumpen des Sees zuständig ist, erklärt Sprecher Drago Bock, dass seit Oktober 80 Liter pro Sekunde in die Reide gepumpt würden - wie in den Jahren vor dem Hochwasser 2013 - allerdings nun rund um die Uhr. Permanent würden aktuelle Daten an die Stadt übermittelt. Bis zu Wochenbeginn mit den Regengüssen, die den Reidepegel sprunghaft ansteigen ließen, habe es keine Probleme gegeben. Nach Auskunft des Landesbetriebes seien an diesen Tagen 4 000 Liter pro Sekunde abgeflossen - die 80 Liter aus dem Osendorfer See machten demnach gerade mal zwei Prozent aus. Der kritisierte Wall zwischen Reide und Straße wird dem Sprecher zufolge nicht beseitigt. Er dient dem Schutz des Sees vor Überflutung durch die Reide, seit es im Vorjahr durch das Hochwasser zu einem Dammbruch am Radweg gekommen war und dadurch der Schutzwall zu Straße weggespült wurde. Die Reide werde dadurch nicht belastet. (mz)