KünstlerInnen aus aller Welt Steintor-Varieté in Halle: Festival der Akkordeon-Musik gastiert in Saalestadt

Halle (Saale) - Ein „global music festival“ nennt sich „akkordeon akut!“ selbstbewusst. Ein Weltmusikfestival also, mit Künstlerinnen und Künstlern aus aller Herren Länder. Und das in Halle an der Saale. Zum zehnten Mal in diesem Jahr. Am 30. Oktober wird es eröffnet - im Steintor-Varieté, wie in der vergangenen Woche erst das Impuls-Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt.
Auch dies eine internationale Angelegenheit in eigener, mitteldeutscher Sache. So schlecht ist es nicht bestellt um die Kultur im Lande. Da muss es eigentlich auch mit der politischen Kultur demnächst noch besser klappen.
Von wegen "staubige Akkordeon-Musik"
Und was ist, neben dem Weltgeist, den es atmet, noch besonders an dem Festival der Akkordeon-Musik, die sich immer noch wachsender Beliebtheit erfreut? „Es ist ein Festival, das die Klischees nicht bedient“, sagt Kathrin Müller-Beck, die Leiterin des Unternehmens. Zu den Klischees zählt das tradierte Bild vom bärtigen Jungen an der Waterkant, der traurige Lieder vom Meer und der Liebe singt und dabei seine Ziehharmonika traktiert.
Bei „akkordeon akut!“ geht es modern zur Sache - und mit Spitzenathleten. Zum Auftakt im Steintor-Varieté wird Rebekka Bakken erwartet, die faszinierende Songwriterin, Pianistin und Sängerin mit der gewaltigen Stimme. Die Norwegerin hat eigens für Halle ihre Formation umgebaut, Rune Arnesen (Drums) und Espen Leite am Akkordeon werden ihr Programm begleiten. Das dürfte ein sehr schöner Abend werden.
Künstler & Künstlerinnen bringen Akkordeon-Musik auf ein neues Level
Gleich am Tag darauf wird im Puschkino Halle das Quartett des Brasilianers Renato Borghetti zu hören sein, dem nachgesagt wird, ein Hexenmeister zu sein. Milonga, Polka, Fandango - alles hat er drauf und holt alles aus seinem Akkordeon heraus. Am 1. November gibt es im Puschkinhaus Vincent Peirani und Living Beeing II zu hören. Peirani kann alles spielen - von Rock über Jazz bis Klassik und Weltmusik.
Tags darauf sind an gleicher Stelle um 19.30 Uhr Kinno Pohjonen (Akkordeon und Gesang) und die Tänzerin Minna Tervamäki aus Finnland mit „Bright Shadow“ zu erleben.
Ihnen folgen um 21 Uhr Bobo und Herzfeld und Yegor Zabelov. Für Bobo, die gelernte Indie-Rockerin, wird es ein Heimspiel. Zabelov bittet am 3. November gemeinsam mit Artemi Kalinin zu „Moby Dick“, einer audio-visuellen Performance, ins Stadtbad Halle. Und im Kino Luchs werden Thomas Wittenbecher (Akkordeon) und Patrick Zörner von Salon Pernod live ihre Vertonung zu Charlie Chaplins Stummfilm „Goldrausch“ spielen - am 3.11. um 11 Uhr und am 5.11. um 19.30 Uhr. Hereinspaziert!
››Das komplette Programm: www.global-music-festival.net (mz)