Steinbruch-Kritiker beißen auf Granit
NIEMBERG/MZ. - Projekt räumlich verschoben
Ausschussvorsitzende Frauke Weiß (CDU) erläuterte diese Entscheidung in einem Schreiben an Jurik Müller, den Vorsitzenden des Burgstetten-Vereins. "Ihrem Anliegen kann nicht gefolgt werden. Das Vorhaben kann und muss nicht durch den Landtag in der Planungsphase gestoppt werden." Als Hauptgrund führte Weiß an, dass der Tagebau nicht den Höhenzug des Burgstettens erfasst. Unter Hinweis auf den gesetzlich garantierten Schutz von Mensch und Umwelt sowie die Kontrolle durch die Bergbehörde seien die Bürger vor den befürchteten unzumutbaren Belästigungen geschützt.
Nach Auskunft von Weiß bezieht sich das Projekt nicht mehr auf den Bereich des Burgstettens, den die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH mit Sitz in Sennewitz ursprünglich im Blick hatte. Die Lagerstätte befinde sich jetzt dort, wo am meisten Abraum zu bewegen ist, um an das Gestein heranzukommen. Das weise auch der aktuelle Landesentwicklungsplan so aus. Weiß zufolge geht es darum, dass das Bergbauunternehmen nach dem Auslaufen des Steinbruchs am Petersberg in rund neun Jahren den Abbau an dem neuen Standort weiterführen kann.
Jurik Müller vom Burgstetten-Verein sagte: "Wir sind mit dieser Antwort des Petitionsausschusses nicht einverstanden und sehr enttäuscht." So eine Antwort hätte man vielleicht vom Steinbruchbetreiber erwarten können. Der Verein und seine Verbündeten, so kündigte Müller an, würden alle rechtlichen Mittel ausschöpfen und neue Proteste planen, um das Vorhaben doch noch zu stoppen. "Die bewaldete Porphyrkuppe muss unter allen Umständen erhalten bleiben", so seine zentrale Forderung. In diesem Sinne wolle sich der Verein auch an den Kreistag des Saalekreises wenden.
Der Steinbruch stößt - auch nach der Entscheidung des Petitionsausschusses - in den umliegenden Ort schaften weiter auf Skepsis. Liane Möser, Chefin des Bauamtes der Stadt Landsberg, erinnert an die Absprachen vor dem Wechsel der Niemberger nach Landsberg. "Der Steinbruch findet keine Akzeptanz in der Stadt." Anhaltspunkte, dass sich daran etwas ändern könnte, gebe es nicht. Christian Kupski (parteilos), der Ortsbürgermeister von Niemberg, denkt schon weiter. Wenn der Steinbruch doch kommen sollte, dann nur unter Bedingungen. Dazu zähle die Aufforstung von 15 Hektar bei Niemberg und eine Ortsumfahrung zwischen B 100 und Steinbruch.
Unternehmen bestens präpariert.
Für Peter Jung, einer der drei Geschäftsführer der Mitteldeutschen Baustoffe, bedeutet die Ablehnung des Petitionsausschusses "eine gute Nachricht". Man werde bestens präpariert in das Genehmigungsverfahren gehen. Um ein hydrologische Gutachten erbringen zu können, plane man eine Probebohrung bei Brachstedt.