Stadt will Zirkuszelt nicht mehr Stadt will Zirkuszelt nicht mehr: Klatschmohn will am Rossplatz bleiben und sich wehren
Halle (Saale) - Die Zukunft des Zirkus’ Klatschmohn, der sein Zelt seit Jahren auf dem Rossplatz aufgebaut hat, ist weiter ungewiss. Eigentlich hatte die Stadt den Betreiber-Verein aufgefordert, es bis Anfang der Woche abzubauen, was nicht passiert ist.
Am Mittwoch hatte Vereins-Chef Jürgen Wiehl ein Gespräch mit der Stadtverwaltung, bei dem er für einen Erhalt werben wollte. Er war mit großen Hoffnungen in die Verhandlung gegangen, weil er die von der Stadt geforderten Versicherungsunterlagen seiner Meinung nach vorweisen konnte.
Zirkus will sich gegen die Entscheidung der Stadt juristisch zur Wehr setzen
Trotzdem ließ sich die Stadt offenbar nicht erweichen. Auf Nachfrage der MZ wollte sich Wiehl nicht zum Ausgang des Treffens äußern. Nach MZ-Informationen schiebt die Stadt jedoch eine sogenannte Beseitigungsverfügung an.
Das bezeichnet im Baurecht den Abriss oder die Beseitigung eines bereits fertiggestellten, aber illegalen Baus. Für den Zirkus würde das das Ende auf dem Rossplatz bedeuten. Wie die MZ erfuhr, will sich der Zirkus gegen die Entscheidung der Stadt jedoch juristisch zur Wehr setzen und Widerspruch einlegen.
Ein Auf- und Abbau kostet den Verein jedes Mal 5.000 Euro
Strittig ist offenbar, ob es sich bei dem Zelt um einen sogenannten Fliegenden Bau handelt. Der müsste nach dem Gesetz nach drei Monaten wieder abgebaut werden. Ein Auf- und Abbau kostet den Verein jedes Mal 5.000 Euro.
Unterdessen soll nach MZ-Informationen weiter an einem Bebauungsplan für den Zirkus am jetzigen Standort unweit dem Steintor gearbeitet werden. Damit könnte der jetzt als illegal eingestufte Bau in die Legalität überführt werden. Die Stadt hatte bereits vor Monaten erklärt, die Aufstellung eines Bebauungsplanes vorzubereiten. (mz)