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Nach bundesweiten Razzien Video: Solidarität mit "Letzter Generation" in Halle: "Ein Angriff auf die ganze Klimabewegung"

Selbst in der Klimabewegung sind die Aktionen der „Klimakleber“ umstritten. Doch dem Vorwurf, deren Handeln sei kriminell, haben Klimaaktivisten in Halle nun gemeinsam und entschieden widersprochen.

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 30.05.2023, 09:35
Tobias Brendel (links) und weitere Mitgleider der Grünen Jugend bei der Solidaritäts-Kundgebung am Steintor.
Tobias Brendel (links) und weitere Mitgleider der Grünen Jugend bei der Solidaritäts-Kundgebung am Steintor. Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ - „Bescheuert“, nennt Tobias Brendel von der Grünen Jugend Halle die bundesweiten Razzien, die es diese Woche gegen die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ gab, sowie den Vorwurf, bei ihnen handle es sich um eine kriminelle Vereinigung. Denn der Staat, so Brendel, verfolge damit diejenigen, die die Klimakrise verhindern wollen. Und damit seiner Ansicht nach: genau die Falschen. „Die Letzte Generation verfolgt ein ungalublich wichtiges Ziel. Und wir müssen ihnen den Rücken stärken“, sagt Brendel.

Im Video: Nach Razzien gegen "Letzte Generation": Solidaritätskundgebung in Halle

 
(Kamera: Denny Kleindienst, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Die Grüne Jugend Halle hat deshalb am Freitag zusammen mit der Ortsgruppe von Fridays for Future zur Solidaritäts-Kundgebung am Steintor aufgerufen. Knapp hundert Teilnehmer beteiligen sich daran. In den Wortbeiträgen wird indes auch klar, dass Solidarität nicht heißt, alles gutzuheißen, was die „Letzte Generation“ tut.

Die „Letzte Geneartion“: Unterschiedliche Mittel, gemeinsames Ziel

Die „Letzte Geneartion“ klebt sich auf Straßen, an Kunstwerken in Museen und wo noch überall fest. Das beschert den Aktivisten enorme Aufmerksamkeit, sorgt zugleich aber für harsche Kritik. Tobias Brendel sagt dazu am Steintor: „Ihre Mittel sind nervig. Verdammt, sind sie nervig.“ Er findet diese Form des zivilen Ungehorsam nicht gut, hat aber doch Verständnis dafür. Vom Staat fordert Brendel nämlich, Klimaschutz nicht nur zu versprechen, sondern zu betreiben.

Ole Horn, Sprecher von Fridays for Future Halle, bezeichnet die Durchsuchungen als „Angriff auf die ganze Klimabewegung“. Solidarität sei deshalb wichtig. So stehe man gemeinsam mit ganz unterschiedlichen Methoden auf der Straße, um für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu kämpfen. „Diese Durchsuchungen stellen den Klimaprotest als kriminell dar.“ Und das, so Horn, sei ein Versuch, alle einzuschüchtern, die sich für den Klimaschutz einsetzen.

So stand die Kundgebung denn auch unter dem Motto: Klimaschützen ist kein Verbrechen.