Kundgebung von Rechtsextremen auf der Silberhöhe Silberhöhe in Halle: Wieso war Ingrid Lorenz bei Kundgebung von Rechtsextremen?

Halle (Saale) - Ein Foto der Vorsitzenden der Bürgerinitiative Silberhöhe, Ingrid Lorenz, sorgt in der halleschen Politik für Aufregung. Die Aufnahme zeigt sie bei der Kundgebung der rechten Demonstration am vergangenen Sonntag auf der Silberhöhe unter dem Motto „Asylflut stoppen“.
Nach Einschätzung von Szenekennern war die Veranstaltung mit etwa hundert Teilnehmern eindeutig von Rechtsextremen dominiert. Unter anderem habe ein wegen einer Prügelattacke auf den Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel vorbestrafter Leipziger dort gesprochen.
Die Stadt, die wie das Forum Silberhöhe mit der die Bürgerinitiative zusammenarbeitet, hat auf das Foto reagiert. „Wir werden die Bürgerinitiative zu einem Gespräch einladen und dann sehen, was weiter passiert“, sagte der OB-Referent Oliver Paulsen. Grundsätzlich werde die Stadt nur mit Partnern zusammenarbeiten, die sich im demokratischen Spektrum bewegten.
Ingrid Lorenz kann die Aufregung um das Foto dagegen nicht verstehen. Sie habe sich nur am Rande der Kundgebung mit einer Rentnerin aus der Silberhöhe unterhalten wollen. „Ich habe dort nur kurz gestanden. In der Zeit muss das Foto entstanden sein“, sagte sie auf MZ-Anfrage. Bei der anschließenden Demonstration sei sie nicht mit dabei gewesen.
Für Ute Haupt (Linke), Stadträtin und eine der Sprecherinnen des Forums Silberhöhe, ist die Aufnahme allerdings problematisch. „Es muss geklärt werden, wo sie steht und wie sie sich bekennt“, sagte sie auf MZ-Anfrage.
Der Sprecher des Forums Silberhöhe, Thomas Keindorf (CDU), will Lorenz zunächst die Möglichkeit geben, aufzuklären, wie das Foto zustande gekommen sei. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich plötzlich am rechten Lager orientiert“, sagte der Landtagsabgeordnete. (mz)