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Kurioser Kriminalfall in Halle Sex-Puppe für Leiche gehalten: Kurioser Kriminalfall in Halle (Saale)

Von Alexander Schultz 22.04.2016, 14:30
Diese Puppe wurde in Halle für eine Leiche gehalten.
Diese Puppe wurde in Halle für eine Leiche gehalten. Silvio Kison

Halle (Saale) - Was für ein schrecklicher Fund, den zwei zehnjährige Kinder am Donnerstagnachmittag in Heide-Nord gegenüber einem Spielplatz im Lunzbergring machen mussten. Ein wenig versteckt entdeckten sie eine vermeintliche Frauenleiche. Zu sehen waren nach Angaben der Polizei nur Kopf und Brüste, „der restliche Körper war durch Schlamm, Gras und starke Verwitterung nicht erkennbar“, sagte Sprecherin Anja Koppsieker am Freitag.

Die Eltern der Kinder informierten die Polizei, woraufhin ein Streifenwagen und ein Notarzt nach Heide-Nord geschickt wurde. Da sowohl Polizisten, als auch Notarzt von einer Leiche ausgingen und ein Verbrechen nicht auszuschließen war, forderten sie Kriminalpolizei und Gerichtsmedizin an. Der Fundort wurde abgesperrt. „Zu keiner Zeit war für die Beteiligten ersichtlich, dass es keine Leiche gab, da sowohl die Polizisten, als auch der Notarzt, aufgrund der Situation, die vermeintliche Leiche nicht berühren durften.“ Erst der Gerichtsmediziner stellte schließlich fest, dass es sich bei dem Fund nicht um eine Frauenleiche, sondern um eine lebensgroße Sex-Silkonpuppe handelt.

„Es gibt nichts, was es noch nicht gegeben hat“

Die Ermittlungen bei der Polizei wurden daraufhin eingestellt und die Gerichtsmediziner nahmen die Silkonpuppe zu Untersuchungen mit in die Rechtsmedizin. Auch für Rüdiger Lessig ist der Fall kurios, aber nicht unmöglich. Der Direktor der halleschen Rechtsmedizin am Uniklinikum wurde am Freitagmorgen in den Fall eingeweiht. „Es gibt nichts, was es noch nicht gegeben hat“, so Lessig, „auch bei uns“.

Bei der Polizei in Halle kann man sich an einen solchen Fall dagegen nicht erinnern. „In einer morgendlichen Sitzung haben wir besprochen, dass dieser Ablauf immer wieder so geschehen könnte“, so Koppsieker. (mz)