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Imbiss, Diaby, Justizzentrum Schusswaffengebrauch in Halle? Dönerimbiss, Karamba Diaby, Justizzentrum - Polizei nennt Tatorte

12.02.2020, 16:08
Auch das Justizzentrum in Halle wurde offenbar attackiert. Das Gebäude weist vier Einschusslöcher auf.
Auch das Justizzentrum in Halle wurde offenbar attackiert. Das Gebäude weist vier Einschusslöcher auf. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Gut vier Monate nach dem Terroranschlag von Halle ist an der Scheibe des angegriffenen Imbisses, dem Kiez-Döner, ein neues Einschussloch entdeckt worden. Kriminaltechniker waren am Mittwoch vor Ort, um Spuren zu sichern. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden aber keine Projektile gefunden.

Der an diesem Mittwoch bekannt gewordene Fall, ist aber nicht der einzige. Seit dem 15. Januar 2020 wurden bei der Polizei mehrere Sachbeschädigungen angezeigt, bei denen Scheiben im Stadtgebiet von Halle beschädigt wurden. „Alle Sachbeschädigungen wurden mit einem bisher unbekannten Gegenstand verursacht und erwecken den Eindruck, dass hier jemand mit einer Schusswaffe hantiert hat“, so Polizeisprecher Ralf  Karlstedt.

Insgesamt liegen der Polizei bisher Anzeigen zu neun verschiedenen Tatorten in Halle vor. Betroffen sind das Bürgerbüro der Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby, das Justizzentrum, ein Geschäft für E-Zigaretten, ein Cafe, mehrere Gaststätten, ein Imbiss, ein Lebensmittelmarkt sowie ein anderes Gebäude. Der Großteil der Tatorte befindet sich im innerstädtischen Bereich. Was die Motivation des Täters bzw. der Täter sein könnte, ist bisher nicht bekannt.

An allen Tatorten hat die Polizei Spuren aufgefunden und gesichert. Die Auswertung der Spuren ist noch nicht abgeschlossen. Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen geht die Polizei jedoch davon aus, dass für diese Sachbeschädigungen keine scharfe Schusswaffe verwendet wurde.

„Sowohl das Schadensbild, welches an allen Tatorten Ähnlichkeiten aufwies, als auch die ansonsten vorgefundenen Spuren lassen diesen Rückschluss zu“, erklärt Karlstedt. Ebenso wurden an den Tatorten keine Projektile, welche von einer Schusswaffe stammen könnten, gefunden.

Die Polizei ermittelt mit Hochdruck, um diese Taten aufzuklären. So wurde eine Ermittlungsgruppe (EG) mit dem Namen „Athos“ eingerichtet. In dieser EG, welche beim Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Halle (Saale) angebunden ist, arbeiten derzeit drei Kripobeamte fest. Darüber hinaus werden bei Bedarf weitere Bedienstete eingebunden.

Im Zusammenhang mit diesen Ermittlungen bittet die Polizei die Bevölkerung um Hinweise! Wer kann Angaben zu möglichen Tätern machen? Hinweise werden von der Polizeiinspektion Halle (Saale) unter der Telefonnummer 0345/ 224 1291 entgegengenommen. (mz)