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Schüler drehen einen Film

Von KORNELIA PRIVENAU 14.04.2009, 15:52

WETTIN/MZ. - "Nö, wir haben doch zu Hause und in der Klasse von unseren Erlebnissen erzählt und nur ab und zu Fotos per Handy geschickt", halten die Gymnasiasten aus Wettin dagegen.

Die Mädchen und Jungen - die meisten sind in der 10. Klasse - nehmen teil am Comenius-Programm, einer Initiative der Europäischen Union (EU). Die Lehrerin Ines Klausch, sie unterrichtet Englisch und Spanisch, hat den Papierkrieg der Beantragung auf sich genommen, um das Gymnasium in das Projekt zu bringen. Geholfen haben auch die Lehrerinnen Claudia Seidel und Jana Weber.

So ist es gelungen, die Wettiner für drei Jahre einzubinden. Aktuell im Comenius-Projekt sind 15 Schüler, begonnen hatte alles 2006 mit acht Schülern. In verschiedenen Gruppen bereisten sie Norwegen, Frankreich und Spanien. Der Aufenthalt dauert jeweils eine Woche.

Sarah Lemanschik erlebte den norwegischen Nationalfeiertag. "Das war beeindruckend", sagt die Schülerin. Ulrike Nitschke und Sophie Meyer meinen das auch.

Paul Mantel durfte nach Spanien. "Die Leute haben eine Menge Temperament, es wird überall getanzt", sagt der Gymnasiast. Stephanie Käppel und Johannes Nass besuchten ein Naturschutzgebiet und die Schüler, die nach Frankreich fuhren, machten Rundgänge durch eine Käsefabrik und eine Zitadelle. Sprachschwierigkeiten? Nein, die hatten wir kaum, kommt es wie aus einem Munde. "Irgendwie kann man sich immer verständlich machen", sagt Lisa-Marie Laubenstein.

Und genau dieses "Einander-Verstehen" ist es, was das Comenius-Programm ausmacht. Aufeinander zugehen, den anderen respektieren und akzeptieren - für die jungen Leute ist das völlig normal und in Ordnung. "Die EU übernimmt die Kosten des Schulprojekts", sagt Lehrerin Ines Klausch. In der Zwischenzeit sind auch Schüler aus Norwegen, Frankreich und Spanien in Wettin gewesen. Sie lernten etwas aus der Geschichte, über Bräuche und Traditionen, erlebten auch den Alltag in den Familien und am Gymnasium mit dem Kunstzweig.

Fotos, Filme, Erlebnisberichte - all das soll auf keinen Fall verloren gehen. Das Medienzentrum "Nest" will es quasi konservieren. Geschäftsführer Jens Rudolph: "Wir haben angeregt, mit den Comenius-Teilnehmern einen Film zu drehen. Doku-TV wird das übernehmen. Im Offenen Fernsehkanal Wettin wird der Film dann zu sehen sein." Im Herbst wird es soweit sein. Der Streifen soll zeigen, dass über viele Ländergrenzen hinweg Europa enger zusammenrückt und dass es junge Leute sind, die das packen. "Wir möchten gern eine Verlängerung, denn im Herbst geht unser Projekt-Abschnitt zu Ende," sagt Ines Klausch.

Im September endet das Comenius-Projekt für die Wettiner. Mit einem großen Fest, so ist es geplant. "Barock und Rock" soll das Thema lauten. Ein Programm in Originalkostümen und eine Ausstellung zum Comenius-Projekt werden nicht fehlen. Wie Doku-TV das Thema Comenius-Projekt verarbeitet - "darauf bin ich schon gespannt", meint Paul Mantel. "Der Streifen soll auch auf DVD zu haben sein", ergänzt Jens Rudolph.