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Schüler-Camp in Zappendorf Schüler-Camp in Zappendorf: Ritter lieben Kesselgulasch

Von kornelia privenau 16.08.2013, 20:54
Jonas, Timon und Tom (v.l.) rühren.
Jonas, Timon und Tom (v.l.) rühren. günter bauer Lizenz

zappendorf/MZ - Im großen Topf über dem Feuer brodelt es. Während die Mädchen noch Möhren putzen, Kartoffeln schälen und Zwiebeln schnippeln, wachen die Jungen und ihre Betreuer Mike und Stephan über das Schmoren des klein geschnittenen Fleisches. „Heute gibt es Kesselgulasch“, sagen die Jungen und so mancher leckt sich schon die Lippen in Vorfreude.

Ritterfest und leckeres Essen - das stand gestern auf dem Ferienprogramm für die sechs- bis 13-jährigen Schüler im Camp von Zappendorf (Gemeinde Salzatal). Bei Camp-Mitarbeiterin Diana Voigt laufen wie immer die Fäden zusammen. „Wir können in den sechswöchigen Sommerferien rund 900 Kindern Abwechslung, Sport, Unterhaltung, Kreativität, Spiele und Exkursionen bieten“, sagt sie. In diesem Sommer seien es nur 750 Schüler, weil sich eine Woche Kinder aus dem Saalekreis in Zappendorf erholt haben, die aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen.

Die Eltern der Ferienkinder zahlen pro Tag zwei Euro plus 2,50 Euro für Mittagessen und Vesper. „Für Exkursionen und Ausflüge zum Baden legen das Jugendamt und die Gemeinde Geld dazu“, so Voigt weiter.

Camp durch ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt

Das Camp hat seit einem Jahr einen Förderverein. Seine derzeit 42 Mitglieder kümmern sich engagiert um die Belange der Einrichtung, die auch in der Schulzeit ein wichtiger Anlaufpunkt für Kinder bis 14 Jahre ist. Der Verein hat durch seine Spenden zum Beispiel den Bau eines Kletterturmes und einer Rutsche am Piratenschiff mitfinanziert. Personelle Unterstützung gab es für Diana Voigt und Helfer wie die Gemeindearbeiterin Christine Klose im Frühjahr durch einen jungen Mann, der bis Dezember im Camp arbeiten kann.

Ehrenamtliche Helfer sichern die Arbeit des Camps nach Kräften. Egal, ob durch freiwillige Mitarbeit oder Spenden, sie ermöglichen damit Projekte, die nicht nur in den Ferien umgesetzt werden. Material für kreatives Arbeiten wie Papier, Farben, Klebstoffe und vieles andere sind nötig, damit im Camp keine Langeweile aufkommt. So konnten die Ferienkinder in dieser Woche allerlei Zubehör für ihr Ritterfest basteln - Schild und Schwert aus Holz und richtige Umhänge aus Stoff, Hüte für die Burgfräulein und Wappen. Und natürlich gab es auch eine Ritterburg - in Gestalt einer blauen Hüpfburg.

Ehe zum Kesselgulasch gerufen wird, steht noch die erste Runde eines Ritterturniers auf dem Programm. Während Jonas, Tom und Timon immer mal wieder im Topf umrühren, sind Lauren und ihre Freundinnen noch mit ihren Burgfräulein-Kostümen beschäftigt.

Nächste Woche, so Diana Voigt, gibt es ein Theaterprojekt. Das sei bei den Kindern immer sehr beliebt. Zwei Elftklässlerinnen aus der Gemeinde betreuen das Programm, organisieren die Proben und bereiten die Mitwirkenden auch auf die Aufführungen im Camp vor. „Das ist jedes Mal Lampenfieber pur, wenn die beiden Theaterstücke vor Publikum, aufgeführt werden“, meint Diana Voigt. Die Werbung fürs Theater und die Eintrittskarten, darum müssen sich die Kinder selbst kümmern, auch das ist Teil dieses Projektes.