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Schüler bekommen sturmfrei

18.01.2007, 18:12

Halle/Saalkreis/MZ. - Schulen: So hatte das Schulverwaltungsamt des Saalkreises den insgesamt 22 Schulen empfohlen, eher zu schließen. "Das Gros der Schulen ist dem nachgekommen", sagte Amtsleiter Stefan Bareither. Generell liege die Entscheidungsgewalt aber bei den Schulleitungen. Die Gymnasiasten in Landsberg hatten bereits um 13.30 Uhr Schluss, die Grundschüler in Wallwitz sowie in Nauendorf um 12.30 Uhr. Die Kreismusikschule und die Kreisvolkshochschule verzichteten von vornherein auf Unterricht. Im Gegensatz dazu hatte die Stadtverwaltung Halle keine Handlungsempfehlung für die Schulen erteilt. Dennoch schickten etliche Einrichtungen ihre Schüler vorzeitig nach Hause, wie zum Beispiel das Elisabeth-Gymnasium, das Giebichenstein-Gymnasium, die Hutten-Gesamtschule und die Comenius-Schule.

Ob am Freitag in den Schulen unterrichtet wird, bleibt abzuwarten. Die Verantwortung dafür liegt - wie gesagt - bei den Direktoren.

Handel: Weil die Kunden ausgeblieben waren, haben viele Innenstadthändler in Halle am Donnerstag bereits 18.30 Uhr geschlossen. Einige Häuser hatten zudem ihre von außerhalb kommenden Mitarbeiter früher Feierabend machen lassen, damit sie sicher heimkommen.

Die Händler auf dem Markt hatten ihre Stände erst gar nicht aufgebaut. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, dass der Sturm Schirme und Planen fortgerissen hätte. Nur jene, die aus Wagen ihre Waren verkaufen, waren gekommen. Doch auch sie mussten laut Marktmeister Hans-Jürgen Winkler aus Sicherheitsgründen um 14 Uhr schließen. Das Gleiche galt für die Wohngebietsmärkte in Neustadt, an der Vogelweide, in der Katowicer und in der Merseburger Straße.

Unternehmen: Gefahr für ihr Personal sah auch das Bau- und Speditionsunternehmen Günter Papenburg. Hier wurden rund die Hälfte der Baustellen eingestellt, da die Arbeitssicherheit nicht mehr garantiert war. Laut Speditionsleitung wurden bereits am frühen Nachmittag Laster und Kipper zurückbeordert. Bei der Spedition Finsterwalder herrschte laut Marketingchef Sven Köcke "normaler Betrieb". Es habe keine gesonderten Anweisungen gegeben. "Die Fahrer sind für die Verkehrssicherheit selbst verantwortlich und können entscheiden anzuhalten, wenn der Sturm die Weiterfahrt unmöglich macht."

Bahn- und Nahverkehr: Mit Zunahme des Sturms ließ die Deutsche Bahn AG im Tagesverlauf vorsorglich die Geschwindigkeit der Züge drosseln. Am Abend wurde der Bahnverkehr dann ganz eingestellt. Die Hallesche Verkehrs AG (Havag) sah keinen Grund zu besonderen Vorkehrungen. "Wir haben immer einen Bereitschaftdienst und immer Pläne für akute Maßnahmen parat", sagte Andreas Gierloff, der bei der Havag den Bereich Verkehr leitet.

Verwaltungen: Der Orkan fegte am Donnerstag sogar die Amtsstuben leer. Ab 16 Uhr war das hallesche Rathaus verlassen. Auch die Stadtteilkonferenz in Büschdorf fiel aus Sicherheitsgründen aus. Die Arbeitsagentur sagte alle Nachmittagstermine ab, die betroffenen Kunden wurden zu Hause angerufen.

Theater: Gegen das Unwetter hatte nicht einmal die Kulturinsel eine Chance. Alle drei Abendvorstellungen wurden am Donnerstag abgesagt. "Die Tickets können umgetauscht werden", sagte Anne Weber vom Künstlerischen Betriebsbüro.