Schulentwicklung Salzatal Schulentwicklung Salzatal: Ärger über langen Schulweg
Salzatal/MZ - Die Schulentwicklungsplanung in der Gemeinde Salzatal ruft bei vielen Eltern großen Unmut hervor. Besonders im Ortsteil Schiepzig sind die Gemüter erhitzt. Für Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr haben die Eltern von künftigen Schulanfängern zu einer Demonstration an der Schiepziger Bibliothek aufgerufen. „Unser Anliegen ist es, auf die Situation der aus Schiepzig stammenden Schulkinder aufmerksam zu machen“, sagt Mutter Christiane Klein.
In der Gemeinde Salzatal wird es 2014 insgesamt 84 Erstklässler geben. In den folgenden Jahren wird diese Zahl steigen. 2016 und 2017 werden es sogar 104 beziehungsweise 102 Erstklässler sein. Danach sollen die Zahlen Experten zufolge sinken und zwar so stark, dass 2032 nur 48 Kinder eingeschult werden.
Ab dem kommenden Schuljahr sollen die Kinder aus dem Ortsteil eventuell nach Beesenstedt oder Bennstedt eingeschult werden. „D hätte einen täglichen Schulweg von knapp 35 Kilometern zur Folge. Die Kinder müssten an einer in Salzmünde bestehenden Schule vorbeifahren“, erläutert Christiane Klein. Unverständlich sei auch, dass es nur um den Unterricht geht. „Für den Aufenthalt im Hort müssten die Mädchen und Jungen wieder nach Salzmünde transportiert werden“, sagt sie. Eine solche Entwicklung wollen die Eltern nicht hinnehmen. Es erscheint ihnen auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht verständlich.
Denn die Grundschule Beesenstedt müsste für mehr als eine Million Euro komplett saniert werden und in der Grundschule Salzmünde wäre eventuell nur ein Anbau nötig, der zirka 200.000 Euro kosten würde. Da im Gemeinderat am 20. November eine Entscheidung für den Schulentwicklungsplan fallen soll, wollen die Schiepziger Eltern per Demo auf die Situation aufmerksam machen.
Das Land hat im Mai eine neue Verordnung zur Schulentwicklungsplanung veröffentlicht, die verbindliche Mindestschülerzahlen für Grundschulen als zwingend für die Schulträger festschreibt. Für den Zeitraum von 2014 bis 2017 sind das mindestens 60 Schüler ab 2017 dann mindestens 80 Schüler.
Demnach würde die Grundschule Beesenstedt, wenn die Schulbezirke wie gehabt bestehen bleiben, mit derzeit 54 Schülern zur Disposition stehen. „Der Vorschlag der Gemeindeverwaltung sieht jedoch den Erhalt aller Schulstandorte vor“, so Bürgermeisterin Juliane Sperling-Lippmann (CDU). Das hätten bereits Ende 2011 alle Fraktionen bekundet. Die Grundschulbezirke müssten neu geordnet werden, auch weil in absehbarer Zeit die Grundschule in Salzmünde ihre räumliche Kapazität überschreiten wird.
„Einer räumlichen Kapazitätserweiterung am Standort Salzmünde stehen aus Brandschutzgründen erhebliche Bedenken gegenüber“, so Sperling-Lippmann. Deshalb solle Salzmünde eine Entlastung erfahren und die Schüler demnächst teilweise in andere Grundschulen eingeschult werden. Gemeinsam mit Elternvertretern, Gemeinderatsmitgliedern und den Ortsbürgermeistern seien vier Vorschläge zur Gestaltung der Schulbezirke erarbeitet worden. Dazu kommen zwei Alternativvorschläge, die die Schließung des Standorts Beesenstedt vorsehen. Eine Entscheidung steht aus.