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Schulen in Halle Schulen in Halle: Wie die Stadt bis 2023 den gigantischen Investitionsstau beheben will

Von Dirk Skrzypczak 23.11.2017, 05:00
In der Auenschule sind die maroden Fenster ein akutes Sicherheitsrisiko, klagt die Schulleiterin.
In der Auenschule sind die maroden Fenster ein akutes Sicherheitsrisiko, klagt die Schulleiterin. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Der Auftritt von Katharina Brix in der Beigeordnetenkonferenz ist ein Hilferuf. „Die Lage in unserer Auenschule ist dramatisch und für Schüler und Lehrer zum Teil auch gefährlich“, schildert die Schulleiterin. Von drei Etagen sei nur eine nutzbar. Fenster drohten, nach innen aus ihren Rahmen zu fallen. Tafeln würden sich von Wänden lösen. Fachkabinette müssten geschlossen werden. „Deshalb sind wir auch erschrocken, als wir erfahren haben, dass unsere Schule erst 2020 saniert werden soll“, sagt Brix.

Halles Schulen, Kitas, Horte und Turnhallen schieben einen millionenschweren Investitionsstau vor sich her. Hinzu kommt die wachsende Kinderzahl. Mussten noch vor wenigen Jahren leere Schulgebäude abgerissen werden, braucht die Stadt heute neue Objekte. „Aus schulfachlichen Gründen sind bis 2023 rund 250 Millionen Euro an Investitionen in Schulen und Kitas notwendig“, sagt die zuständige Beigeordnete Katarina Brederlow.

Alleine in den nächsten fünf Jahren will Halle in 29 Schulen bauen

Alleine in den nächsten fünf Jahren will die Stadt in 29 Schulen bauen, 2019 parallel an zehn Standorten. Finanzieren will die Stadt die Kosten über Fördermittel aus dem Stark-III-Programm sowie über eine Kreditaufnahme. Darüber muss der Stadtrat entscheiden. „Wir reden über eines der größten Investitionsprogramme in der Stadt. Und wir sind auf die Fördermittel des Landes angewiesen“, meint Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos).

Gerade bei Stark III wünsche man sich eine schnellere Bearbeitungszeit. Bauen in dem ambitionierten Zeitplan kann Halle aber nur, wenn die Stadt Ausweichquartiere schafft. Nicht jede Schule kann bei einem laufenden Betrieb saniert werden. Deshalb will die Stadt kurzfristig für rund 1,5 Millionen Euro ältere Schulgebäude in der Dölauer Straße, der Regensburger Straße sowie in der Ottostraße herrichten.

Stadt Halle benötigt Schulneubau für rund 400 Schüler

Dringend benötigt werde zudem ein Schulneubau für rund 400 Schüler. Die Stadt favorisiert dafür den Holzplatz. Dort soll durch die Nachbarschaft zum neuen Planetarium ein Astronomie-Campus entstehen. 14 Millionen Euro wären notwendig, so Brederlow, weitere 3,5 Millionen Euro für die Turnhalle.

„Diese Kapazitäten brauchen wir sehr schnell bis 2019“, erklärt sie. Deshalb will die Verwaltung mit dem Stadtrat über ein beschleunigtes Verfahren sprechen. Die Auenschule am Rosengarten hingegen wird sich gedulden müssen. Martin Heinz, Leiter Fachbereich Immobilien, sagt aber zu, dass sicherheitsrelevante Defizite abgestellt werden. (mz)