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Schul-Fusion in Halle-Neustadt Schul-Fusion in Halle-Neustadt: Kommt die Mega-Grundschule?

Von Silvia Zöller 06.04.2017, 10:38

Halle (Saale) - Es ist zwar noch lange hin - Im Schuljahr 2021/22 sollen die Neustädter Grundschulen am Zollrain und Wolfgang Borchert fusionieren zu einer XXL-Grundschule mit über 400 Kindern. Oder auch nicht. Oder vielleicht doch. Ein Ende der seit Jahren laufenden Diskussion um dieses Thema ist nicht abzusehen. Zwar hatte sich der Bildungsausschuss jetzt erneut damit beschäftigt, eine Entscheidung aber erneut vertagt.

Fusion in Halle-Neustadt: Beide Schulleiter wollen keine XXL-Grundschule

Kay Senius (SPD) brachte das Problem auf den Punkt: „Da sind zu viele Unsicherheiten in der Entscheidung. Beide Schulleiter sollten noch einmal eingeladen werden.“ Denn beide Schulleiter wollen keine Mega-Grundschule. Dies ist zudem in einem eher problematischen Umfeld und mit zahlreichen auffälligen Schülern eine mehr als schwierige Aufgabe.

Der Kompromissvorschlag kam von der Fraktion der Grünen, die vorgeschlagen haben, zwei eigenständige Grundschulen am Standort Wolfgang-Borchert-Straße zu betreiben - der mit Eigenmitteln der Stadt saniert werden soll. Denn ein Umzug ist für die Zollrain-Schule notwendig, da in dieses Gebäude eine Berufsschule einziehen soll.

Ob dies eine praktikable Lösung ist, und wie der Schulalltag zweier Schulen unter einem Dach geplant ist, dazu hat der Ausschuss noch nichts gehört. Deswegen sollen nun beide Leiter in der kommenden Sitzung gehört werden.

Zu wenig Lehrer, wenn beide Grundschulen in Halle-Neustadt eigenständig bleiben?

Aber auch zahlreiche andere Fragen stehen noch im Raum. „Genehmigt das Landesschulamt zwei eigenständige Schulen innerhalb eines Schulgebäudes“, fragte Andreas Schachtschneider (CDU). Diese Frage konnte auch Beigeordnete Katharina Brederlow nicht beantworten.

Ralf-Jürgen Kneissl, sachkundiger Bürger für die CDU/FDP-Fraktion, lenkte den Blick auf die ohnehin schwierige Lehrerversorgung, die problematischer werde, je kleiner die Schule ist. Sollte es zwei separate Grundschulen geben, würden dort jeweils etwa nur zehn Lehrkräfte unterrichten. „Wir sollten uns die aktuelle Lehrerzuweisungen noch einmal anschauen“, sprach sich auch Hendrik Lange (Linke) für eine Vertagung der Entscheidung aus.

Immerhin konnte Katharina Brederlow auf eine wichtige Tatsache hinweisen: Ob die beiden Schulen fusionieren oder als eigenständige erhalten bleiben, sei für die Bauplanung nebensächlich. Auch Mehrkosten würden nicht anfallen. Und erst im Herbst werde im Rahmen der Schulentwicklungsplanung auch über die Borchert- und Zollrain-Schule mitentschieden. (mz)