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Schornstein-Absturz Schornstein-Absturz: Amt wusste von der Gefahr

06.08.2001, 17:50

Halle/MZ/alo. - Am Sonnabend ist eine Frauin der Franckestraße von einem herabfallendenZiegelstein am Kopf getroffen worden. Sieerlitt stark blutende Platzwunden (die MZberichtete). Hätte das Unglück verhindertwerden können? Gestern wurde bekannt, dassdas Bauordnungsamt bereits vor drei Monatenauf die Gefahr in der Fran-ckestraße hingewiesenwurde.

"Ein Mitarbeiter unserer Kanzlei hat bei derStadt angerufen und Bescheid gesagt, dassauf dem Dach des Hauses lose Steine liegen,die auf den Fußweg stürzen könnten", erfuhrdie MZ von Rechtsanwalt Volker Tittel. SeinBüro befindet sich auf der anderen Straßenseite.Tittel: "Wir konnten genau sehen, wie wackeligdie Schornsteine waren." Die Feuerwehr hattedie beiden Schlote am Sonnabend abgerissen,nachdem die Frau verletzt worden war. Zudemwurde der Fußweg vor dem Haus gesperrt.

"Ja, wir haben am 10. Mai einen Anruf bekommen",bestätigte Günter Hannuschka, Leiter des Bauordnungsamtes.Man habe daraufhin einen Ortstermin durchgeführt,jedoch von der Straße aus nicht genau sehenkönnen, ob Steine herabzustürzen drohen. Dennochseien die Eigentümer am 22. Mai angeschriebenworden. Sie hätten dann den Bauzustand desHauses überprüfen lassen und am 10. Juli mitgeteilt,dass es wohl auf einen Abriss hinauslaufe."Wir wollten gerade anweisen, die gefährlichenDachsteine sofort zu beseitigen", so Hannuschka.Leider helfe das der verletzten Frau nichtmehr. "Die Verfügung geht jetzt aber trotzdemraus", sagte er.