Salzatal Salzatal: Zappendorf setzt auf Zukunft

Zappendorf/MZ - Welche Zukunft haben kleinere Orte? In Anbetracht des demografischen Wandels ist das eine viel diskutierte Frage. Für die Bewohner von Zappendorf in der Gemeinde Salzatal steht fest: „Unser Dorf ist ein wahrer Schatz“, meint Bürgermeisterin Ina Zimmermann (CDU). Das ist für sie kein Werbeslogan, sondern sie sieht diesen „Schatz“ als etwas, das mit viel Engagement und Herzblut über Jahrzehnte aufgebaut wurde, das sich materiell zwar nicht beziffern lässt, dessen ideelles Ausmaß aber täglich zu spüren ist.
Aus diesem Grund hat sich Zappendorf mit seinen Ortsteilen Zappendorf, Müllerdorf und Köllme jetzt beim neunten Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beworben, zudem Landrat Frank Bannert (CDU) die Gemeinden des Saalekreises aufgerufen hat. In dem Wettbewerb geht es vor allem um die dörfliche Identität, das Zusammenleben und die Stärkung der nachhaltigen Gestaltung des eigenen Lebensraums. Neben Zappendorf machen Lochau, Röglitz und Reipisch beim Wettbewerb mit. Zappendorf hatte sich bereits im Jahr 2003 erfolgreich am Kreiswettbewerb beteiligt, damals noch unter Bürgermeister Rüdiger Wagner (parteilos). „An den Erfolg von vor elf Jahren wollten wir anknüpfen“, so Ina Zimmermann.
Für die Ausarbeitung der Bewerbung hat sich ein Team aus engagierten älteren und jüngeren Einwohnern zusammengefunden, das geholfen hat, Zappendorf in seiner unglaublichen Vielfalt darzustellen. „Wir haben uns an alle Fragestellungen gehalten, die in der Ausschreibung gefordert waren und sie abgearbeitet“, sagt Ina Zimmermann - die zugleich herausstellt, dass die Ortschaft in verschiedenen Bereichen viel zu bieten habe. Das gilt bei der Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender historischer Gebäude ebenso wie in der Wirtschaft - bei der Pflege naturnaher Lebensräume, der Stärkung des Bewusstseins der Bewohner in Sachen Umweltschutz und im sozialen und kulturellen Bereich. Vor allem aber sehe man sich als Generationendorf, in dem sich Jung und Alt wohlfühlen können, für einander da sind und miteinander das Leben gestalten. In diesem Punkt kann Zappendorf mit dem Kinder- und Jugendcamp in Köllme sowie dem Landwirtschafts- und Heimatmuseum im Ortsteil Müllerdorf punkten. Beide arbeiten generationenübergreifend und Letzteres entwickelt sich immer mehr zu einem Begegnungszentrum der Generationen. Das soll weiter ausgebaut werden.
Die Bewerbung ist nun eingereicht. „Im Juni wird sich die Jury in Zappendorf umsehen und sich vor Ort ein Bild vom Dorf machen“, erzählt Ina Zimmermann. Sie bittet deshalb um rege Mitarbeit der Bewohner. „Wir wollen unsere Arbeitsgruppe öffnen. Wer noch Ideen hat, sollte sich melden“, sagt sie. Für den Jury-Rundgang sei die Mitwirkung aller gefragt, um Zappendorf von seiner besten Seite zeigen zu können. Auch sei sie dankbar für Vorschläge, was auf dem Rundgang präsentiert werden soll, sagt die Bürgermeisterin.