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Salinemuseum Salinemuseum: Anlaufpunkt für blickige Schüler

Von Mandy Thiele 10.06.2016, 12:00
Gymnasiast Jakob Schäfer vor einem der Hightech-Geräte
Gymnasiast Jakob Schäfer vor einem der Hightech-Geräte Günter Bauer

Halle (Saale) - Halles Salinemuseum hat eine neue Attraktion - und auch noch eine für junges Publikum. Am Donnerstag ist hier der erste „außerschulische Lernort für Elektronenmikroskopie“ in Deutschland eingeweiht worden. Initiiert hat das Gemeinschaftsprojekt das hiesige Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS). Ziel ist es, Schülern der gymnasialen Oberstufe einen Einblick in diesen Bereich wissenschaftlichen Arbeitens zu bieten. Den offizieller Startschuss des Projekts gibt es zu Halles Langer Nacht der Wissenschaften am 1. Juli.

Künftig sollen in der Saline Tageskurse stattfinden, die den „blickigen“ Jugendlichen die Grundlagen der Elektronenmikroskopie sowie die angewandte Forschung näherbringen, sagt Michael Krause vom Fraunhofer-Institut während der Vorstellung der Kursinhalte. Bei den Schülerprojekten werden den jungen Forschern einige Anwendungsaufgaben gestellt. Mit nur „sehen“ sei es nämlich nicht getan.

Photonische Kristalle untersuchen

„Der Mensch lernt zwar am besten visuell, aber das muss durch Tun unterstützt werden“, erklärt Krause. So sollen die Jugendlichen zum Beispiel mit Hilfe des Mikrokops defekte Stellen auf mikroelektronischen Bauteilen finden und die dann dokumentieren. Oder sie sollen eigenständig photonische Kristalle untersuchen, sollen entdecken, wie man Licht lenkt und sollen Salzkristalle wachsen lassen, die dann in Abhängigkeit von bestimmten Wachstumsbedingungen untersucht werden.

Georg Michler von der Heinz-Bethge-Stiftung, die das Projekt ebenfalls unterstützt, und Ralf Wehrsporn, Leiter des Fraunhofer-Instituts IMWS, sehen in ihrem Engagement auch einen Beitrag für die Förderung der sogenannten „Mint“-Fächer. Der Bedarf an Fachkräften in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik wachse ja stetig.

Elektronenmikroskopie

„Dieses Labor ermöglicht es, Jugendliche frühzeitig an die Elektronenmikroskopie heranzuführen“, so Michler. An eine Technik also, die hier, laut Wehrsporn, auf dem derzeit neuesten Stand pränsentiert werden kann. „Ausgestattet mit Touchscreen und Smartphone-Bedienöberfläche stehen den Schülern modernste Geräte zu Verfügung“, erklärt er.

Neben einem großen, aufgesägten Mikroskop aus dem Jahr 1974, das als Anschauungsobjekt zur Verfügung steht, haben in dem Projektraum insgesamt drei neue Lichtmikroskope sowie ein Rasterelektronenmikroskop ihren Platz gefunden. Bald jedoch soll noch ein weiteres dieser höchst fortschrittlichen Geräte das Projekt bereichern. Es wird von der Firma Carl Zeiss in Jena gefertigt und hat einen Wert von etwa 5.000 Euro. (mz)