Saalesparkasse Saalesparkasse: Für vier Filialen kommt das Aus

Halle (Saale)/MZ - Roger Schenkel hätte sich sicher einen positiveren Einstand als neuer Vorstandschef der Saalesparkasse gewünscht. Mit Jahresbeginn hatte der 58-Jährige die Nachfolge des langjährigen halleschen Sparkassenbosses Friedrich Stumpf angetreten. Als erste öffentliche Amtshandlung musste hat Schenkel gestern die Schließung von vier Filialen in Halle und im Saalekreis verkünden.
Drei Filialen in Halle werden 2014 geschlossen
Die neue mobile Bankfiliale der Saalesparkasse fährt zu folgenden Terminen folgende Orte an:
Oppin: Landhandel Pegasus, dienstags 9 bis 12.30 Uhr
Raßnitz: ehemaliges Kulturhaus, donnerstags 9 bis 12.30 Uhr bzw. 14 bis 17 Uhr (ungerade Woche)
Wallendorf: Leipziger Allee (B 181) Nähe Bergschänke, donnerstags 14 bis 17 Uhr bzw. 9 bis 12.30 Uhr (ungerade Woche)
Wallwitz: Gutshof, dienstags 14 bis 18 Uhr
Queis: Delitzscher Chaussee 14, mittwochs 14 bis 18 Uhr
Weitere Infos im Internet: www.saalesparkasse.de
Konkret sollen am 30. April die Niederlassungen am Braunschweiger Bogen in Neustadt, an der Heideringpassage in Heide-Nord und die in Merseburg-Süd dicht gemacht werden. Ende 2015 komme zudem das Aus für die Filiale Am Steintor in Halle. Die Kunden würden künftig von anderen Filialen betreut. Als Gründe für diesen Schritt nannte Schenkel den Einwohnerverlust in der Region, der die Saalesparkasse Kunden koste. Darüber hinaus schmälere auch das anhaltende Niedrigzinsniveau, eine Folge der Bankenkrise von 2008, das wirtschaftliche Ergebnis. „Der Bevölkerungsrückgang ist deutlich spürbar“, sagte Schenkel. Von 2008 bis 2012 habe sein Institut rund 10 000 Kunden verloren. Jetzt seien es insgesamt noch rund 226 000 Kunden, knapp 137 000 davon in Halle. Für das vergangene Jahr werde die Saalesparkasse ein „etwas schlechteres“ Ergebnis ausweisen als im Vorjahr, so Schenkel. Details werde er aber erst zur Bilanzpressekonferenz im Mai nennen. Schon 2012 war die Bilanzsumme des Geldhauses mit knapp 3,5 Milliarden Euro rund 458 Millionen Euro geringer als im Jahr zuvor ausgefallen.
Schenkel gehört dem Sparkassenvorstand bereits seit 1995 an. Dass er als dessen neuer Vorsitzender nun gleich schlechte Nachrichten hatte, kommentierte der Banker ganz nüchtern: „Der Entscheidung ist ein langer Analyseprozess vorausgegangen. Nun beginnt die Umsetzung. Und darüber ist zu informieren.“
Schenkel und seine beiden Vorstandskollegen Jürgen Fox und Leif Raszat bemerkten, dass ihr Haus mit künftig noch 49 Filialen weiter Marktführer in der Region ist. An allen geschlossenen Standorten verbleibe ein Geldautomat. Zudem werden am Papenburg-Hochhaus an der Berliner Straße (17. Februar) und in der alten Gasfabrik in Dölau (30. April) zwei neue Filialen öffnen - die aber die bisherigen zu teuren Standorte Freiimfelder Straße und und Harnack-Hof in Dölau ersetzen.
Zweite „mobile Geschäftsstelle“
Um weiter eine flächendeckende Präsenz gewährleisten zu können, schickt die Sparkasse jetzt eine zweite „mobile Geschäftsstelle“ durch die Region. Auf dem zur fahrbaren Bankfiliale umgebauten und 240 000 Euro teuren Transporter sind Beratungen möglich, an Automaten können Auszüge ausgedruckt und Geld abgehoben werden. Der erste Bank-Bus bedient seit 2011 elf Standorte im Saalekreis. Er soll künftig auch in Merseburg-Süd halten. Der neue Bus wird einmal pro Woche fünf weitere Orte anfahren (siehe „Fünf Stationen“). Damit werde auch die Filiale Teicha entlastet, so Schenkel. „Die platzt aus allen Nähten.“
