Am Tatort, an dem 19-Jähriger starb S-Bahnhof Südstadt in Halle (Saale): Unbekannte sprengen erneut Fahrkartenautomaten

Halle (Saale) - Unbekannte haben erneut einen Fahrkartenautomaten am S-Bahnhof Südstadt in Halle gesprengt. Polizisten seien gegen 4 Uhr am Dienstagmorgen in den Stadtteil Böllberg/Wörmlitz gerufen worden, sagte ein Polizeisprecher.
Vor Ort fanden sie einen völlig zerfetzten Fahrscheinautomaten. Durch die Wucht der Detonation wurde die Rückwand des Wartehäuschens aufgerissen, Teile des Automaten sollen bis in den Gleisbereich geflogen sein. Vor Ort wurden Spuren gesichert.
Die Täter verschwanden mit den Kassetten voller Münzgeld, die Behälter mit Geldscheinen wurden hingegen nicht angetastet. Die Bahn spricht von einem reinen Sachschaden an dem Automaten von 25.000 bis 30.000 Euro.
Gibt es Zusammenhänge zu anderen Sprengungen aus der Vergangenheit?
Die Ermittler prüfen zudem, ob es Zusammenhänge zu anderen Sprengungen aus der Vergangenheit gibt. So war erst im Oktober ein 19 Jahre alter Hallenser nach einer Automatensprengung auf der anderen Seite des Bahnsteigs gestorben. Mögliche Komplizen wurden damals festgenommen.
Auf dem Sockel des nun gesprengten Automaten ist mit schwarzer Farbe das Todesdatum des 19-Jährigen geschrieben. Mitarbeiter der Bahn gehen davon aus, dass die erneute Sprengung ein Racheakt für den Tod des Hallensers sein könnte.
In Sachsen-Anhalt beschäftigt seit Wochen eine Serie von Automatensprengungen die Ermittler. Auch in Dessau-Roßlau, Börde und Jeßnitz kam es zuletzt zu Vorfällen. (mz)
