Rudolf Kutzer Rudolf Kutzer: Die Dölauer Heide ist sein Lieblingsrevier
Lieskau/MZ. - Im Korb von Rudolf Kutzer liegt ein Prachtexemplar von einem Steinpilz, mehrere hundert Gramm schwer. Auch für den 62-jährigen Pilzberater aus Lieskau ist das ein seltener Fund. Und der Experte hat nicht einmal vor, ihn zu essen. Nein, der Steinpilz soll zurück in den Wald - genauer gesagt in die Dölauer Heide -, um auszusporen und so 2004 für ein reiches Pilzvorkommen zu sorgen.
Zu seinem Hobby kam der begeisterte Angler und Marathonläufer, als seine Kinder aus dem Haus waren. Jahrelang arbeitete Rudolf Kutzer in der Neustädter und dann in der halleschen Fachgruppe Mykologie im Regionalverband Halle-Saalkreis des Naturschutzbundes Deutschland mit und beteiligte sich an den regelmäßigen Ausstellungen. Vor zwei Jahren legte er die Prüfung zum Pilzberater ab und steht seitdem allen mit Rat und Tat zur Seite, die nicht genau wissen, welche Pilze sie gesammelt haben.
Sein System dabei ist einfach: "Was ich nicht kenne, sortiere ich aus." Immerhin gebe es allein in der Dölauer Heide, seinem Lieblings-Sammelplatz, rund 300 Arten - und er lerne immer noch dazu. Persönlich bevorzugt der Lieskauer neben Steinpilzen und dem Stockschwämmchen den Edelreizger, egal ob paniert, gegrillt, gebraten oder sauer eingelegt. Da seine Frau die Früchte des Waldes auch nicht verschmäht, stehen Pilze im Hause Kutzer sehr oft auf dem Speiseplan.
Wie gefährlich das für den Laien aber werden kann, macht der 62-Jährige an Beispielen deutlich: Der hochgiftige Knollenblätterpilz rieche leicht nach Kunsthonig und habe fatalerweise einen angenehmen nussartigen Geschmack. Und der eigentlich essbare netzstielige Hexenröhrling dürfe keinesfalls in Verbindung mit Alkohol verspeist werden. Er könne nur die Beratung beim Kenner empfehlen. "Dazu bringt man am besten die Pilze mitsamt dem Stiel und, wenn es geht, sauber mit", ist seine Bitte.
Pilzberater Rudolf Kutzer ist unter der Telefonnummer 0345 / 5 50 84 70 zu erreichen. Die nächste Pilzwanderung durch die Dölauer Heide findet am 1. November statt. Treff: 10 Uhr an der Gaststätte "Waldkater" am Hubertusplatz.