Provokation? Reine Provokation?: Warum Teile des Feuerwerks vom Laternenfest in Halle nun in Lauchstädt knallen

Bad Lauchstädt/Halle - Fast eine Woche ist es her, dass das Feuerwerk während des Laternenfestes wegen der Trockenheit abgesagt wurde - da versucht bereits die erste Nachbargemeinde Profit aus der Absage zu schlagen: Christian Runkel, Bürgermeister von Bad Lauchstädt, geht bei der Ankündigung seines 209. Brunnenfestes in die Vollen und verspricht für den Samstagabend das „größte Feuerwerk aller Zeiten“ (22 Uhr) in der Goethestadt – und das sogar ohne Mehrausgaben.
Material vom Laternenfest-Feuerwerk in Bad Lauchstädt eingesetzt
Der Grund dafür liegt laut Runkel in Halle. Am Dienstag hatte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) verkündet, das traditionelle Feuerwerk zum Laternenfest wie im Vorjahr wegen Trockenheit ausfallen zu lassen. Eine in der Saalestadt nicht unumstrittene Entscheidung, von der nun aus Runkels Sicht die Goethestadt profitiert: „Das Laternenfestfeuerwerk wird hier abgebrannt.“ Schließlich habe der Beauftragte Pyrotechniker nun ja das hallesche Feuerwerk über.
Das Laternenfest Feuerwerk in Lauchstädt – das klingt nach guter Werbung. Tatsächlich gilt wohl: Übertreibung ist hier ein Mittel der PR. Besagter Pyrotechniker Mark „Bomben“ Schmidt relativiert auf Anfrage Runkels Worte nämlich: „Wir werden Material, das in Halle für die Oberburg vorgesehen war, in Lauchstädt einsetzen. Aber wir können dort nicht dasselbe Feuerwerk abbrennen wie in Halle. Dazu fehlt einfach der Platz.“ Dennoch werde er in Lauchstädt etwas „Ordentliches“ zeigen. Die Feuerwehr sichere alles ab.
Feuerwerk und Joe-Cocker-Double in Bad Lauchstädt
Bombenschmidt kommt beim Brunnenfest in diesem Jahr sogar zweimal zum Zug. Zum Festende am Sonntagabend soll es eine zweite Pyroshow (21.30 Uhr) geben. „Die wird aber ruhiger, eher eine Flammenshow“, erklärt der Bürgermeister. Vorbild sei der „Weinberg in Flammen“ in Freyburg. Es ist eine Maßnahme um den Sonntag zu beleben. Im vergangenen Jahr hatten Händler an diesem dritten Festtag einen Abfall der Besucherzahlen beklagt.
Die Stadt hatte da aus Kostengründen, wie auch in diesem Jahr, die Kooperation mit MDR-Radiosendern auf zwei Tage begrenzt, das Sonntagsprogramm selbst organisiert. 2019 hofft Runkel nun, dass das mit Bühnenacts wie „Joe Eimer“ (17 Uhr) und Schlagersänger Wolfgang Ziegler (15 Uhr) mehr Zuspruch beim Publikum findet: „Da denke ich, dass wir die Händler wieder begeistern können.“ Deren Zuspruch für den Markt sei gut: „Ich bin mit den Rückmeldungen sehr zufrieden. Auch der Rummel auf dem Parkplatz vorm Freibad wird in altbewährter Weise stattfinden.“
Für das musikalische Programm am Freitag- und Samstagabend zeichnen die MDR-Wellen Jump und MDR Sachsen-Anhalt verantwortlich. Erste bringt am Freitag neben ihren „Soundmietzen“ 90er-Jahre-Erinnerungen auf die Bühne. Die Eurodancer von „Magic Affair“ werden auftreten. Für den Samstagabend sind Linda Hesse sowie ein Joe-Cocker- und ein Westernhagen-Double angekündigt. (mz)