Es hat sich ausgeknallt Es hat sich ausgeknallt : Warum es beim diesjährigen Laternenfest kein Feuerwerk gibt

Halle (Saale) - Einer der Höhepunkte des Laternenfestes (23. bis 25. August), das Feuerwerk über der Burg Giebichenstein, fällt in diesem Jahr aus. Grund dafür sei die extreme Trockenheit und die damit verbundene Brandgefahr, teilte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Dienstag mit. Stattdessen soll es eine Lasershow geben.
Laternenfest 2019 ohne Feuerwerk über Burg Giebichenstein
„Die Trockenheit beschäftigt uns seit Wochen. Wir haben deswegen rechtzeitig umgeplant und uns dazu entschlossen Neues auszuprobieren“, sagte Wiegand. Auf Nachfrage, welchen Umfang die Ersatz-Show haben und wo sie zu sehen sein wird, räumte er ein, dass man sich derzeit, keine drei Wochen vor dem Fest, noch in der Ausschreibungsphase befinde. „Zum Umfang und Details der Lasershow wollen wir noch keine Aussagen treffen, um dem Veranstalter Freiraum zu lassen. Aber ich bin ganz sicher, dass wir jemanden finden werden“, bekräftigte Wiegand.
Die Entscheidung fällt wenige Tage, nachdem öffentlich über ein Feuerwerksverbot diskutiert wurde. Die Deutsche Umwelthilfe hatte es mit Blick auf die Feinstaubwerte gefordert. Für die FDP ist der zeitliche Zusammenhang kein Zufall. Noch am Dienstag kritisierte der Kreisvorsitzende Frank Sitta die Absage. Eine Absage durch die Feuerwehr hätte er noch verstanden. Aber: „Es entsteht so der Eindruck, der OB leistet hier der Deutschen Umwelthilfe vorauseilend Gehorsam.“
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Feuerwerker Mark „Bomben“ Schmidt kritisiert die Entscheidung
Mit der Absage will die Stadt offenbar auch einen Eiertanz wie im vergangenen Jahr verhindern. Damals stand noch bis kurz vorm Fest nicht fest, ob das Feuerwerk stattfinden wird oder nicht. Dem Feuerwerker Mark „Bomben“ Schmidt, bereitete das Hin und Her schlaflose Nächte. Doch auch jetzt ist er nicht glücklich. „Ich habe von der Absage aus der Presse erfahren. Dabei ist alles bestellt, das Personal ist eingeplant und das Wochenende ist geblockt“, beklagt er sich. Außerdem könne man drei Wochen vorher noch nicht absehen, ob es zu trocken sein werde, zumal derzeit nur Waldbrandstufe 2 gelte.
Das Programmheft für das 84. Laternenfest, das auf dem Deckblatt übrigens noch ein Feuerwerk zeigt, strotzt trotz der Absage von Highlights. So soll es rund um die Peißnitz wieder sechs Bühnen geben, auf denen DJs, Tänzer und etwa Popsänger Laith Al-Deen auftreten. Neben traditionellen Programmpunkten wie dem Entenrennen und dem Fischerstechen gibt es auch Neues, wie eine Aussichtsplattform, die sich in mehr als 50 Metern Höhe und sehr hoher Geschwindigkeit dreht.
Im kommenden Jahr soll Laternenfest ganz Einwegplastik-frei
Auch ein bisschen umweltfreundlicher soll das Fest werden. Wie Jürgen Reichardt, Leiter des Dienstleistungszentrums Veranstaltungen, sagte, gibt es Getränke bei fast allen Händlern in von Burg-Studenten gestalteten Mehrwegbechern. Nur wenige stationäre Gastronomen würden sie noch nicht nutzen. Ähnlich wie beim Weihnachtsmarkt müssen Gäste zwei Euro Pfand für einen Becher zahlen und können ihn an allen teilnehmenden Ständen abgeben - oder wie die Weihnachtstassen mit nach Hause nehmen.
Im kommenden Jahr soll das Laternenfest Reichardt zufolge dann ganz Einwegplastik-frei werden. „Wir schauen dieses Jahr sehr genau, wo noch Plastik eingesetzt wird und treten dann in Kontakt zu den Standbetreibern“, sagte er. Für Sicherheit sollen Ordnungsamt, Polizei und ein privater Sicherheitsdienst sorgen. Wie viele Kräfte im Einsatz sind, wollte Wiegand nicht verraten. Besucher müssten sich jedoch auf Taschenkontrollen am Eingang gefasst machen. Glasflaschen und Messer aller Art sind streng verboten. (mz)