Regiofarmers aus Landsberg Regiofarmers aus Landsberg: Himbeeren selbst pflücken

Landsberg - Als Peter Meinhardt und Lutz Wolff 2013 ihren landwirtschaftlichen Betrieb Regiofarmers gründeten, wollten sie etwas Besonderes bieten: Sie haben sich ganz auf Beerenobst spezialisiert, weil die Alternativen für die Verbraucher in Sachsen-Anhalt nicht allzu groß sind. Zwar sind Erdbeeren das Hauptgeschäft, aber sie bauen auch Blau- und Himbeeren an. Für beide Beerenarten steht ihnen jeweils rund ein halber Hektar zur Verfügung.
„Das Himbeerfeld in Landsberg ist eine kombinierte Anlage“, sagt Wolff. Auf einem Teil kann man ab Ende Juni Himbeeren selber pflücken. Das sucht in unserer Region seinesgleichen.
Die Erdbeerfelder umfassen acht Hektar. Vier davon sind Produktionsfläche. Die Früchte dort werden von Erntehelfern aus Rumänien gepflückt und in den Verkauf gebracht. Aufgrund des Mindestlohns, der auch für die Landwirtschaft gilt, seien die Erdbeeren in diesem Jahr übrigens etwa zwanzig Prozent teuerer, sagt Wolff.
Die anderen vier Hektar sind Selbstpflückfelder in Peißen nahe des einstigen Metromarkts, in Bruckdorf, Landsberg und an der Goitzsche. Im nächsten Jahr soll die Fläche erweitert werden. Die Felder sind Pachtflächen der elterlichen Betriebe oder anderer ortsansässiger Landwirte.
Geschäftsführer und Gesellschafter
Für die beiden Geschäftsführer und Gesellschafter von Regiofarmers geht dieser Tage die Erdbeersaison los. Die Früchte sind groß, kräftig rot und schmecken sehr süß und aromatisch. „Ende der letzten Woche haben wir angefangen, Erdbeeren zu pflücken. Jetzt bauen wir nach und nach Verkaufsstände in Halle auf. Fünf sollen es insgesamt werden“, sagt Lutz Wolff. „Normalerweise sind wir um den 20. Mai voll in der Produktion der Erdbeeren. In diesem Jahr verzögert sich aber alles. Es ist zu trocken und zu kalt, vor allem nachts“, meint Wolff. Es habe sogar Frostschäden an Früchten gegeben.
Peter Meinhardt und Lutz Wolff sind beide Ende zwanzig. Wolff hat Landwirtschaft in Halle und Bernburg studiert, Meinhardt in den Niederlanden und in Großbritannien. „Wir kennen uns schon von der Schule her, und haben schon damals geplant, dass wir beruflich mal zusammen etwas auf die Beine stellen wollen - und zwar in der Region und für die Region“, blickt Wolff zurück.
Damit wollten sie der Tatsache entgegenwirken, dass viele landwirtschaftliche Produkte Hunderte von Kilometern mit dem Lkw durchs Land gefahren werden, ehe sie beim Verbraucher ankommen. „Das ist ungesund und ökologisch schlecht“, so Wolff. Andererseits gebe es bei vielen Verbrauchern den Trend, sich bewusster zu ernähren, regionale Produkte zu bevorzugen und einen Bezug zum Produzenten zu suchen.
Erdbeeren von Regiofarmers gibt es in Halle im Händelkarree, am Hauptbahnhof, in Trotha, an der Straßenbahnschleife Heide und am Neustadtcenter. (mz)