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Reaktionen zum TV-Aus für "Zorn"  Reaktionen zum TV-Aus für "Zorn" : Das sagen Axel Ranisch Bernd Wiegand und MZ-Leser

Von Alexander Schultz 14.09.2017, 07:00
„Zorn - Kalter Rauch“: Schröder (Axel Ranisch) und Claudius Zorn (Stephan Luca) (v.l.)
„Zorn - Kalter Rauch“: Schröder (Axel Ranisch) und Claudius Zorn (Stephan Luca) (v.l.) MDR/HA Kommunikation

Halle (Saale) - Es war ein Paukenschlag für die Filmstadt. Die Nachricht vom TV-Aus für die „Zorn“-Reihe aus Halle sorgte in Halle, in sozialen Medien und unter Filmschaffenden für heftige Reaktionen.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) und die für ARD-Produktionen zuständige Degeto Filmgesellschaft die Verfilmungen der Romane des halleschen Bestsellerautors Stephan Ludwig ab sofort einstellt. Grund waren laut Degeto zu schwache Einschaltquoten im Vergleich zur Krimi-Konkurrenz aus Bozen und Usedom.

„Zorn“-Produzent ist enttäuscht und sagt Danke an Halle

Der Produzent der bisherigen fünf Zorn-Filme, Jens Körner, ist enttäuscht. „Es ist sehr schade, dass Zorn als Film erst einmal nicht weitergeführt wird. Hier hatte sich ein tolles Team gefunden und wir sind dankbar und stolz auf die fünf Filme.“ Und Körner weiter: „Unser Dank geht insbesondere auch an die Hallenser, die das Projekt immer nach Kräften unterstützt haben.“

Das sagt dicke Schröder“-Darsteller Axel Ranisch zum Krimi-Aus

Schauspieler und Darsteller des „dicken Schröder“, Axel Ranisch, sagte der MZ am Mittwoch: „Aber schön war's. Ich bin so dankbar für all die schönen Erfahrungen und dafür, dass ich in Halle ein neues Zuhause und viele wunderbare Freunde gefunden habe.“

Halles OB Bernd Wiegand adelt „Zorn“-Helden

Auch Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand findet es „schade, dass es keine weiteren Verfilmungen der tollen Kriminalromane von Stephan Ludwig geben wird. Zugleich freue ich mich über fünf spannende und originelle Filme, die seit 2014 mit großem Staraufgebot gedreht wurden und deutschlandweite Aufmerksamkeit erzielt haben.“ Und Wiegand adelt die Haupthelden. „Claudius Zorn und der dicke Schröder sind zu echten Halle-Botschaftern geworden.“

Stadtmarketing-Chef Stefan Voß hat die Hoffnung, dass es doch noch mit „Zorn“ weitergeht

Ähnlich sieht es Stadtmarketing-Chef Stefan Voß: „Zorn und Schröder waren echte Typen. Die Serie hatte noch großes Potenzial, sie hat die Stadt in ihrem ganzen Facettenreichtum abgebildet. Immerhin bleiben uns noch die Wiederholungen.“ Und Voß überrascht mit der Ergänzung: „Im Übrigen habe ich die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch nicht das letzte Wort war.“

Das sagen die Leser zum Ende der „Zorn“-Filme

Auch der Großteil der MZ-Leser bedauert das Ende der „Zorn“-Filme. Mehr als 70 Prozent stimmten in einer nicht repräsentativen Umfrage für „sehr schade“. Auf Facebook häuften sich die Kommentare Pro „Zorn“. „Ich fand die Krimis klasse“, meinte eine Userin. Ein anderer Kommentator schrieb: „Wieder eine gute Krimireihe und ein gutes Team weniger. Da hätte der MDR mal die Möglichkeit gehabt eine breitere Masse zu erreichen und auch jüngeres Publikum“. Und eine Leserin ist „einfach nur sprachlos“.

Eine Facebook-Kommentatorin benannte sogar den ihrer Meinung nach Schuldigen: „Minister Tullner aus Halle war es, der mit seinem Krieg gegen den halleschen Krimi offensichtlich Erfolg gehabt hat. Hätten alle geschlossen gekämpft, würde es Zorn auch in Zukunft geben.“

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) war kein Fan der „Zorn“-Filme

Der Bildungsminister hatte sich nach der Ausstrahlung des letzten Zorn-Films im Juni öffentlich kritisch gegenüber dem Film aus Halle geäußert. „Diese Filme braucht niemand. Verschwendete Lebenszeit.“ Auch nach dem endgültigen Aus äußerte sich Marco Tullner, der auch Chef der halleschen CDU ist, nicht enttäuscht.

Gegenüber der MZ meinte er, dass die Entscheidung sicher gut begründet sei. „Ich freue mich auf die hoffentlich noch zahlreichen Bücher, werde den Verfilmungen aber keine Träne nachweinen“, so der Minister. Auch einzelne User bei Facebook stimmten Tullners Meinung zu. „Gott sei Dank. Auch wenn die Krimis in der schönsten Stadt Europas gespielt haben, waren die Drehbücher schlecht und die Leistung der Schauspieler eher unterdurchschnittlich“, so etwa Marko Schneider.

„Zorn“-Autor Stephan Ludwig schreibt fleißig weiter

Für Autor Stephan Ludwig, der auch die Drehbücher schrieb, geht „Zorn“ allerdings auch ohne Film weiter. Das nächste Buch mit dem Titel „Zorn - Lodernder Hass“ erscheint am 26. Oktober. Und weitere Bücher mit den Hauptkommissaren Zorn und Schröder werden folgen. (mz)

„Zorn - Kalter Rauch“: Claudius Zorn (Stephan Luca) und Schröder (Axel Ranisch) (v.l.)
„Zorn - Kalter Rauch“: Claudius Zorn (Stephan Luca) und Schröder (Axel Ranisch) (v.l.)
MDR/HA Kommunikation