Organisierte Kriminalität Razzien gegen Schleusergruppe in Halle, Erfurt und Zwickau
In den drei Städten hat die Bundespolizei am Mittwochmorgen zeitgleich elf Wohnungen durchsucht. In Halle kamen auch GSG-9-Kräfte zum Einsatz.

Halle (Saale)/MZ - +
In Halle hat die Bundespolizei an diesem Mittwoch schon die zweite Razzia in dieser Woche durchgeführt. So rückten die Einsatzkräfte am Dienstag auf einem Gewerbehof in der Delitzscher Straße an, ermittelt wird in diesem Fall wegen illegaler Beschäftigung.
Die Razzia am Mittwochmorgen war von der Staatsanwaltschaft in Gera angeordnet worden. Auch in diesem Fall geht es um erwerbsmäßiges Einschleusen, wie Maik Fischer, Sprecher der Bundespolizei in Halle, sagte. Ermittelt wird gegen neun Männer mit türkischer Staatsangehörigkeit. Diese Gruppierung soll regelmäßig Menschen nach Deutschland geschleust haben, damit sie hierzulande arbeiten. Laut Fischer sind die Beschuldigten zwischen 17 und 52 Jahre alt. Drei der Männer gelten als Hauptorganisatoren. Die Ermittlungen in diesem Fall führt ein Team der Bundespolizei in Erfurt.
Elf Wohnungen wurden am Mittwoch in Halle, in Erfurt und in Zwickau zeitgleich durchsucht. Die Razzien starteten an allen Orten um 6 Uhr morgens. In Halle befanden sich drei dieser Wohnungen: im Bereich Südstadtring in der Züricher Straße, in der Johann-Sebastian-Bach-Straße in Neustadt und in der Nähe des OBI in Diemitz. Laut dem Bundespolizeisprecher kamen dabei in der Südstadt in Halle sowie in Erfurt auch „Spezialkräfte der Bundespolizei zum Einsatz“. Denn es habe „eine Gefährdungsprognose“ vorgelegen. Tatsächlich handelte es sich um GSG-9-Kräfte. Die GSG 9 ist die Spezialeinheit der Bundespolizei zur Bekämpfung von Schwerst- und Gewaltkriminalität.
In der Wohnung in der Südstadt rückten sie mit einem Rammbock an, um sich Zugang zu verschaffen. Wie Maik Fischer erklärte, wurden mit Blick auf den Gesamteinsatz alle Beschuldigten auch angetroffen. Festgenommen wurde bei den Razzien niemand. Es ging um die Sicherstellung von Beweismitteln. Fischer sagte speziell zu den Razzien in Halle am Dienstag und Mittwoch zudem: „Der eine Vorgang hat mit dem anderen nichts zu tun.“