Politik in Halle: Politik in Halle: CDU-Mann attackiert im Internet Kinder- und Jugendrat der Stadt

halle( Saale)/MZ - Der Facebook-Kommentar eines Parteimitglieds über eine Veranstaltung des halleschen Kinder- und Jugendrats der Stadt Halle und des Jugendinfoportals Youthpool hat für Unruhe in Halles CDU gesorgt. „Ich distanziere mich von diesen Äußerungen inhaltlich und auch in der Wortwahl. Das spiegelt keinesfalls die Meinung der halleschen CDU wider“, sagte Stadtverbands-Vorsitzender Marco Tullner.

Der Adressat dieser Kritik hatte in einem Facebook-Kommentar unter dem Namen Sven P. Formulierungen verwendet, die als beleidigend gegenüber den KJR-Mitgliedern und Homosexuellen sowie als nationalistisch interpretiert werden könnten. Zudem postete er, dass die in der KJR-Veranstaltung vergangenen Samstag besprochenen Themen, bei denen es unter anderem um Integration, gleichgeschlechtliche Beziehungen, Jugendclubs und Jugend-Engagement ging, „doch gar keine Themen sind“.

„Damit ist das Projekt, junge Menschen an die Politik heran zu führen, gescheitert“, schrieb er. „Hier wird lediglich aktiv linkes Gedankengut propagiert, so wie es einst die NSDAP tat, unter dem Deckmantel von Politik.“ Bei der KJR-Veranstaltung im Begegnungszentrum „Lebensart“, der Nachwuchspolitiker mehrerer Parteien - jedoch niemand von der CDU - beiwohnten, ging es darum, junge Menschen auf spielerische Weise mit Politik vertraut zu machen.

Der Verfasser, der seinen vollständigen Namen nicht in der MZ veröffentlicht wissen will, wollte keine weitere Stellungnahme zu seinem Kommentar abgeben. Roland Hildebrandt, Vorsitzender des zuständigen CDU-Ortsverbandes Halle-Ost, bezeichnete den Facebookeintrag als „Privatmeinung“, die er nicht weiter kommentieren wolle. Er habe den Parteikollegen aufgefordert, seine Äußerungen „klarzustellen“. Das reicht CDU-Stadtchef Tullner offenbar nicht: „Problematisch finde ich, dass der Ortsverbandsvorsitzende nicht ebenfalls zu den Äußerungen klar Stellung bezieht.“