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Piratenpartei in Halle Piratenpartei in Halle: Hanf-Demo fällt ins Wasser

01.10.2016, 12:52
Menschenleerer Protest: Parteimitglieder und einige wenige Besucher kamen zur Kundgebung in den Stadtpark.
Menschenleerer Protest: Parteimitglieder und einige wenige Besucher kamen zur Kundgebung in den Stadtpark. Robert Briest

Halle (Saale) - Für die Legalisierung von Cannabis und die Entkriminalisierung der Konsumenten hat die Piratenpartei am Samstag in Halle geworben. Bei den Hallensern stieß dieses Thema jedoch auf wenig Anklang. Zur geplanten Hanf-Demonstration durch die Innenstadt versammelten sich am Mittag lediglich acht Personen. Die entrollten kurz ein Banner mit der Aufschrift „Legalize it“ (Legalisiert es), dann wurde die Demo abgesagt.

Wenige Besucher im Stadtpark

Auch die anderthalb Stunden später beginnende Kundgebung im Startpark war nur wenig besser besucht. Vor dem Infostand und der Bühne, auf der am Abend noch zwei Bands auftreten sollen, versammelten sich lediglich einige Parteimitglieder.

Angelika Saidi, stellvertretende Landesvorsitzende der Piraten, räumte mit Blick auf das Wetter ein: „Der Protest ist im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen.“ Im Gespräch warb sie für die Freigabe von Cannabis und vor allem für eine Entkriminalisierung der Konsumenten. Nach ihren Vorstellungen sollte es einen regulierten Markt für den Verkauf geben, ähnlich wie bei Alkohol und Tabak. „Wir rufen nicht dazu auf, dass die Leute Drogen nehmen sollen“, sagte Saidi, aber Erwachsene sollten selbst über ihren Körper bestimmen können.

Kein Coffeeshop in Berlin

In Deutschland ist der Anbau, Verkauf und Besitz von Cannabis verboten. Immer wieder gibt es Versuche, die Droge ähnlich wie in Teilen der USA zu legalisieren. So wollte der Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain im vergangenen Jahr einen Coffeeshop einrichten, in dem das Rauschmittel testweise kontrolliert verkauft werden sollte. Dadurch sollte auch der Schwarzmarkt bekämpft werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte lehnte den Antrag jedoch ab und begründete dies unter anderem damit, dass so Abhängigkeiten gefördert werden könnten.